Die Hauptstraße wird saniert und umgestaltet. Im Rat bieten vor allem die Stellflächen Diskussionsstoff.

Renningen - Einen ambitionierten Zeitplan hat das Ingenieurbüro Schädel für das Projekt Hauptstraße im Gemeinderat vorgelegt: Von April bis Dezember sollen die Sanierungs- und Umgestaltungsarbeiten des ersten Bauabschnitts laufen. Der Gemeinderat beschloss den Entwurf mehrheitlich, allerdings bei vier Gegenstimmen. Vor allem zu Detailfragen gab es in der jüngsten Sitzung noch einigen Diskussionsbedarf.

 

Die bedeutendsten Veränderungen in dem prominenten Gebiet betreffen den Verkehrsverlauf. So soll die Hauptstraße zwischen Magstadter Straße und Malmsheimer Straße zur Einbahnstraße werden, und zwar in Richtung der Malmsheimer Straße. Der oft fälschlich als Kreisverkehr bezeichnete runde Platz, in dem die beiden Straßen zusammentreffen, wird aufgelöst, dort entsteht eine normale Rechts-vor-links-Kreuzung. Zu dem Sanierungsprojekt gehören außerdem noch ein Teil der Magstadter Straße sowie die Malmsheimer Straße und die Weil der Städter Straße.

Laternen und Pflaster werfen Fragen auf

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt – dieser beinhaltet die Malmsheimer und die Weil der Städter, jedoch erst einen kleinen Teil der Hauptstraße – liegen bei einer Million Euro. Einiges Geld wird in die Erneuerung der Kanalisation und der Wasserversorgung fließen, den größten Anteil mit fast 700 000 Euro macht der Straßenbau aus. Unter anderem wird die Fahrbahn neu gemacht und dann vor allem asphaltiert. Pflasterung gibt es zukünftig nur noch auf den Gehwegen.

Dieses Vorhaben warf Fragen auf. Reinhard Händel von der SPD wollte wissen, wie stark die Rutschgefahr dort sei im Hinblick auf Rollatoren und Rollstühle. Das sei kein Problem, versicherte Wolfram Schädel vom zuständigen Ingenieurbüro. Auch die Standorte von Laternen – nicht direkt an der Straße, sondern auf dem Gehweg – stießen manchem Ratsherrn sauer auf. Für den Bürgermeister Wolfgang Faißt unverständlich. Selbst für einen Zwillingskinderwagen sei immer noch genügend Platz zum Fahren. Stehe aber eine Laterne zu nah an der Straße, werde sie schnell beschädigt.

Parkplätze werden zum Streitpunkt

Den größten Streitpunkt aber bildete die Parkplatzsituation. Wolfgang Steudle (CDU) störte sich zum Beispiel an der Breite der Parkplätze parallel zur Straße. „Zwei Meter sind zu knapp bemessen“, monierte er. Die Autos würden immer breiter, entweder also stünden die Fahrzeuge zum Teil auf der Straße, „dann wird der Spiegel abgefahren, oder sie stehen auf dem Gehweg, was sie nicht dürfen“. Wolfgang Faißt berief sich auf die Diskussionen im Technischen Ausschuss: „Dort sind wir so verblieben, dass wir es so lassen. Sonst kommt von anderer Seite auch wieder die Frage nach der Gehwegbreite.“

Jochen Breutner-Menschick (Grüne) hatte Probleme mit den Parkplätzen zwischen Rathaus und Gemeindehaus, die quer zur Straße liegen werden. Er schlug vor, einen davon zu streichen, damit die Autos nicht bis mitten auf den Vorplatz stehen. Die Zufahrtsbreite sei mit sechs Metern für Rettungsfahrzeuge breit genug, auch bei den geplanten vier Stellflächen, sagte Schädel. „Und wir brauchen diese Parkplätze“, betonte Faißt. Zufrieden zeigte sich Breutner-Menschick damit jedoch nicht. „Das sind für mich optische Gründe.“

Insgesamt sei der Entwurf schon deutlich besser geworden, so Breutner-Menschick, „aber ich denke, wir brauchen noch zwei bis drei Sitzungen, bis der Plan richtig gut ist“. Das könnte allerdings zum Problem werden, denn der Zeitplan ist so schon sehr sportlich angesetzt. Etwas zu sportlich für den Geschmack von Jürgen Lauffer von den Freien Wählern. „Das ist mehr als ambitioniert“, bemerkte er. „So ein Desaster wie damals mit der Rankbachstraße möchte ich gerne vermeiden.“ Letztlich blieb es bei dem vorgelegten Entwurf, Gegenstimmen kamen von den Grünen und von Wolfgang Steudle.