Der Betreiber des Atrium 7 klagt: Die Miete auf der Königstraße sei auf Dauer nicht zu erwirtschaften. Das Haus der Katholischen Kirche sucht nun einen Nachfolger, der mit ähnlichem Konzept weitermacht.

Stuttgart - In der Innenstadt klafft bald eine weitere Lücke: Das Buchcafé Atrium 7 im Haus der Katholischen Kirche auf der Königstraße schließt Ende April. Als Hauptgrund nennt Geschäftsführer Ulrich Peters, der auch Vorstand des Schwabenverlags ist, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. „Wir hatten 2019 einen guten Start und sind mit guten Erwartungen aus dem ersten Lockdown gekommen“, sagt er, „aber am Ende hat es trotz des Entgegenkommens des Vermieters nicht mehr gereicht.“ Daher sei dem Kaufmann nun ein Ende mit Schrecken lieber als ein Schrecken ohne Ende.

 

Konzept soll bleiben

Vermieterin ist die katholische Kirche. Sie war den Betreibern während der Pandemie mit Stundungen und extrem starken Kürzungen bei der Miete entgegengekommen. Umso mehr bedauert Roland Weeger, der Geschäftsführer des Hauses der Katholischen Kirche, „dass die Einnahmeeinbrüche in der Pandemie dazu geführt haben, dass Atrium 7 aufgeben muss“. Dennoch ist er zuversichtlich, demnächst eine Nachfolgelösung zu präsentieren. Am Konzept soll sich auch in Zukunft wenig ändern.

Die Lage ist gut, die Fläche hat aber ihren Preis

Bisher bestimmte der Verkauf von Büchern, christlichen Devotionalien, Karten und Klosterprodukten das Sortiment. Zusammen mit dem gastronomischen Angebot, das Atrium 7 seinerzeit von Hochland übernommen hatte, soll das Ensemble wieder ein Treffpunkt in der City werden. Ob es in dieser Weise gelingen kann, hinterfragt Peters. Denn die Königstraße ist aus seiner Sicht Fluch und Segen zugleich. Zwar sorgt die 1-a-Lage und das Haus der Katholischen Kirche für eine gute Kunden- und Gastfrequenz, gleichzeitig habe die Fläche auch ihren Preis: „Wir haben im Laufe der Zeit zwar immer wieder umstrukturiert, uns den Kundenwünschen angepasst und hätten so auch gerne weitergemacht, aber dann hätten wir grundsätzlich über die Mietkonditionen reden müssen. Das ging aus Sicht der katholischen Kirche nicht.“ Nach der Schließung des Buchcafés Ende April bleibt das Haus der Katholischen Kirche für Besucher geöffnet.