Die Maßnahmen kosten rund 7,5 Millionen Euro – Betroffen sind Saunabereich und Umkleideräume.

Bad Cannstatt - Die Verantwortlichen der Bäderbetriebe Stuttgart müssen in den kommenden Jahren finanziell dicke Bretter bohren. Nicht nur das neue Sportbad, das immer teurer wird und mittlerweile mit 44 Millionen Euro zu Buche schlägt, gilt es zu stemmen. Weitere Kostensteigerungen bei der Sanierung des Hallenbads Feuerbach (zwei Millionen Euro) und der Sanierung des Mineralbads Berg (4,5 Millionen Euro) gilt es zu verkraften. Ein dicker Brocken mit 27 Millionen Euro stellt auch die Sanierung des Hallenbads in Zuffenhausen dar. Da erscheint die Summe von 7,5 Millionen Euro, die der Eigenbetrieb in das MineralBad Cannstatt investieren muss, fast schon läppisch. Doch gerade für das Traditionsbad in Bad Cannstatt herrscht Handlungsbedarf. Obwohl im ersten Halbjahr 2019 gegenüber 2018 wieder mehr Badegäste registriert wurden, gab es in den vergangenen Jahren doch einen kontinuierlichen Besucherschwund. Mit ein Grund liegt sicher auch am Erlebnisbad F.3 in Fellbach.

 

Aus diesem Grund soll mit einem umfangreichen Sanierungspaket das MineralBad wieder auf Vordermann gebracht und damit „konkurrenzfähig“ gemacht werden. Es steht bei den Bäderbetrieben unter dem Vermerk „dringlich“ zwar weit oben auf der Agenda, haushaltstechnisch aber momentan nur in der „Wunschliste der Ämter zur Ergänzung des Haushaltsplans“ , also auf der Roten Liste. Bäderchef Alexander Albrand hofft jedoch, dass das Sanierungsvorhaben während der Haushaltsberatungen von den Fraktionen noch berücksichtigt wird.

Gemacht werden muss einiges: Allein die Modernisierung der kompletten Saunalandschaft und der technischen Anlagen kostet rund 2,6 Millionen Euro. Zudem müssen das Bewegungsbad, die Umkleidekabinen sowie sämtliche sanitäre Einrichtungen saniert werden. Zusammen mit der Erneuerung der Lüftungsanlage und der Modernisierung des Außenbereichs werden hier nochmals 4,9 Millionen Euro fällig. Da laut Bäderbetriebe beide Maßnahmenpakete wegen der zusammenhängenden Schließzeiten nicht voneinander zu trennen sind, müssen die Badegäste – sofern der Gemeinderat die Sanierungssumme von 7,5 Millionen Euro bewilligt – wohl eine längere Zeit auf ihr MineralBad verzichten. Wann und wie lange, das steht natürlich noch nicht fest.

Die letzte Sanierung gab es 2010. Aufgrund erheblicher Korrosionsschäden an der Glaskuppelkonstruktion musste die Einrichtung ein Jahr geschlossen werden. Das Mineralwasser hatte auch an den Fliesen und Fugen deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. Auch die Deckenabhängung hatte wegen der Belastungen durch die solehaltige Luft, der hohen Lufttemperaturen und Luftfeuchtigkeit nicht mehr ansprechend ausgesehen.

Wesentliche Maßnahme war vor neun Jahren der Neubau des Glastonnendachs. Zudem wurden die abgehängten Decken und deren Unterkonstruktion sowie die Deckenabhängungen der Haustechnik komplett erneuert. Die Beton- und Belagsflächen der Becken und der Umgangsbereiche sowie sämtliche Türen, Geländer und Kleinbauteile wurden ebenfalls saniert. Erneuert wurden auch die beiden Whirlpoolbecken. Die Gesamtkosten waren damals knapp vier Millionen Euro.