Biologie Die Krätzmilbe ist ein hoch spezialisierter Parasit, der nur auf dem Menschen überleben kann. Dieser Wirt bietet ihm alles, was er braucht. Das Weibchen ist etwa 0,3 bis 0,5 Millimeter groß, das Männchen etwas kleiner. Die Begattung findet auf der Haut statt. Das befruchtete Weibchen gräbt einen oberflächlichen Gang in die Haut und legt dort seine Eier ab. Pro Tag schafft das Weibchen eine Wegstrecke von bis zu fünf Millimeter. Die Gänge sind etwa einen Zentimeter lang, oft leicht kommaförmig gebogen und mit bloßem Auge zu sehen. Oft kann der Hautarzt mit dem Dermatoskop den dunklen Brustschild der Milbe erkennen. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die an die Hautoberfläche zurückkehren und sich dort in zwei bis drei Wochen zum erwachsenen Tier entwickeln. Männchen graben sich nicht ein, sondern sterben nach der Begattung.

 

Vorkommen Die Krätzmilbe ist auf der ganzen Welt zu finden. Häufig kommt sie in tropischen Regionen in Mittel- und Zentralamerika vor. Die Inseln des Pazifischen Ozeans sind besonders stark betroffen; das Robert-Koch-Institut spricht von einer Massenerkrankung, denn hier beherbergen rund 40 Prozent der Bevölkerung den Parasiten.

Hygiene Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch. Experten beziffern die dazu nötige Zeit auf fünf bis zehn Minuten intensiven Kontakts. Händeschütteln, Umarmungen und Begrüßungsküsse reichen bei der normalen Skabies für eine Übertragung nicht aus. Außerhalb des menschlichen Körpers sind die Milben nicht lange überlebensfähig. Bei den in Deutschland üblichen Raumtemperaturen kann man von rund 48 Stunden ausgehen. Bei Milbenbefall sollten Bettwäsche, Handtücher und Körperwäsche mit 60 Grad gewaschen werden. Andere Kleidungsstücke sollten in Plastiksäcke verpackt für drei Tage bei mindestens 21 Grad aufbewahrt werden. Die Wohnung muss gründlich gesaugt und der Staubsaugerbeutel anschließend entsorgt werden.