Das Geschäft mit Papiermaschinen floriert bei dem Heidenheimer Traditionsunternehmen.

Der Maschinenbauer Voith profitiert von der Entwicklung am Papiermarkt. Dabei geht es nicht zuletzt um den boomenden Onlinehandel, der die Nachfrage nach Kartons in die Höhe schnellen lässt. Die Papierfabriken, die Kunden von Voith, reagieren auf diesen Trend durch den Kauf neuer Maschinen sowie durch Umrüstungen.

 

So hat etwa Norsk Skog, ein Produzenten für Druckpapiere, die Heidenheimer mit dem Umbau einer Zeitungspapiermaschine für die Herstellung von Wellpappenpapier beauftragt. Ebenfalls im Bereich der Verpackungspapiere konnte Voith Bestellungen von mehreren asiatischen Kunden zum Bau von insgesamt vier Neuanlagen verbuchen.

Gute Geschäfte rund um Papier

Die Folge für Voith: Der Umsatz in diesem Bereich schnellte im abgelaufenen Geschäftsjahr (31. September) um 24 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro in die Höhe. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verbesserte sich – trotz gestiegener Materialpreise und Transportkosten – um 15 Prozent. „Voith Paper ist mit Abstand stärkste Ertragssäule des Konzerns“, sagt Unternehmenschef Toralf Haag in einer Videokonferenz. Er verteidigt diese Aktivitäten als nachhaltig, obwohl die Papierherstellung viel Energie und Wasser verbraucht. Denn, so Haag, Papiere ersetze Plastik, das die Weltmeere verschmutzt.

Trotz der Unsicherheiten durch Ukraine-Krise, Energiepreisexplosion und Lieferkette stehe Voith operativ und finanziell „robust“ da: „Voith ist unter anspruchsvollen Bedingungen profitabel gewachsen“, so Haag. Die Fokussierung auf nachhaltige Technologien zahle sich aus. Der Konzernumsatz stieg um 15 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, der Gewinn auf 30 (Vorjahr: eine) 30 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg insbesondere durch Zukäufe um knapp 1600 auf 21 500. Knapp 4000 davon sind am Firmensitz Heidenheim tätig.

Aufträge aus USA erwartet

Nicht zuletzt weil die Auftragsbücher mit sieben Milliarden Euro üppig gefüllt sind, ist das Unternehmen gelassen ins laufende Geschäftsjahr gegangen. Haag ist zuversichtlich von dem üppig ausgestatteten Klimaschutz- und Sozialpaket in den USA zu profitieren. Anders als Konkurrenten sei Voith in den USA nämlich in allen drei Geschäftsbereichen – neben Papier auch in den Bereichen Antriebstechnik und Wasserkraft – mit eigenen Werken vertreten.