Für Hausbesitzer wird es höchste Zeit, ihre Immobilie fit für die kalte Jahreszeit zu machen, denn das kann bares Geld sparen.

Stuttgart - Die Bäume sind weitgehend kahl und die ersten Schneeflocken sind mancherorts auch schon vom Himmel gefallen: Der Winter steht vor der Tür.

 

1. Nach Schwachstellen an Dach und Fassade suchen

Kleine Mängel am Dach können große Folgen haben. Foto: dpa-tmn
Schnee und Graupel kommen von oben – entsprechend sollte der Wintercheck einer jeden Immobilie beim Dach beginnen, rät Sven Haustein, Architekt aus Schwäbisch Hall und Experte der gleichnamigen Bausparkasse. Der Fachmann, etwa ein Dachdecker, kann mit seinem geschulten Auge schnell Schwachstellen ausmachen. „Auch wenn es nur ein kleiner Mangel ist, sollte die Ausbesserung umgehend erfolgen“, rät Haustein. „Denn dringt Wasser erst einmal ein, führt dies oft zu gravierenden Folgeschäden.“ Gleiches gilt für die Außenfassade: Durch Risse und kleine Löcher kann Feuchtigkeit eindringen, die gemeinsam mit der Kälte eine zerstörerische Wirkung entfalten kann. Daher sollten Eigentümer diese Stellen rechtzeitig verputzen lassen, um Nässe vom Haus fernzuhalten.

2. Dachrinnen und Fallrohre reinigen

Laub aus Dachrinnen sollte entfernt werden. Foto: dpa-tmn
Wenn altes Herbstlaub und Moos die Dachrinnen und Fallrohre verstopfen, kann das Regenwasser nicht mehr richtig abfließen. „Läuft es über, schädigt die Feuchtigkeit die Hausfassade“, warnt Schwäbisch Hall-Experte Haustein. Eigentümer sollten daher einen kleinen Ausflug auf die Leiter nicht scheuen. Wer nicht schwindelfrei ist oder wem der Aufwand zu groß ist, der kann natürlich auch einen Dienstleister damit beauftragen, die Rinnen von Laub zu befreien.

3. Frostgefährdete Wasserleitungen abriegeln

Bei Frost können Wasserleitungen gefrieren und platzen. Foto: dpa
Sämtliche wasserführenden Leitungen, die frostgefährdet sind, sollten vorsorglich abgeriegelt oder alternativ gut isoliert werden. Das gilt natürlich vor allem für Außenleitungen wie etwa den Gartenwasseranschluss, aber auch Rohre im Keller können betroffen sein. Sonst besteht bei strengem Frost die Gefahr, dass die Leitungen platzen – und für den daraus resultierenden Wasserschaden kommt in der Regel keine Versicherung auf. Wichtig ist auch, nicht nur einfach den Haupthahn zuzudrehen, sondern die Leitung vorher leer laufen zu lassen – sonst kann das Restwasser in der Leitung zum Bersten führen.

4. Die Heizung warten lassen

Eine regelmäßige Wartung erhöt die Lebensdauer der Heizung. Foto: dpa
„Nicht nur das Auto braucht einen regelmäßigen Check, sondern auch die Heizung“, betont Immobilienexperte Haustein. Das verlängere deren Lebensdauer und beuge hohen Energiekosten vor. Denn eine gut gewartete Heizung arbeitet auch effizienter: Bis zu zehn Prozent Energie lassen sich Experten zufolge auf diese Weise einsparen. Die Wartung umfasst das richtige Einstellen der Vorlauf- und Kesseltemperatur, eine Funktionsprüfung der Regelung und Sicherheitseinrichtungen, eine Kessel- und Brennerreinigung, ein Entlüften der Heizkörper, eine Abgasmessung und eine Erneuerung von Verschleißteilen.

5. Die Heizkörper gründlich reinigen

Durch staubige Heizkörper geht Energie verloren. Foto: dpa-tmn
Damit ein Heizkörper seine Wirkung optimal entfalten kann, ist es wichtig, dass er frei liegt und nicht etwa hinter dem Sofa versteckt ist. „Vorhänge oder Möbel hindern die Wärme daran, sich auszubreiten“, erklärt Tanja Cronenberg, Expertin bei der Ergo Versicherungsgruppe. Außerdem ist es wichtig, die Heizkörper regelmäßig zu reinigen. Denn durch die Heizungskörper freigesetzter Staub kann nicht nur zum Problem für Allergiker werden: Der Schmutz kann die Wärmeleistung des Heizkörpers auch negativ beeinflussen. Energieversorger beziffern den möglichen Effizienzverlust nicht gereinigter Heizungen mit bis zu 30 Prozent.

6. Türen und Fenster überprüfen

Durch Fenster und Türen kann Wärme entweichen. Foto: TÜV Rheinland/LGA
Auch die Türen und Fenster sollte man einer gründlichen Prüfung unterziehen. Denn wenn sie nicht richtig schließen, droht im Winter ein hoher Energieverlust. „Daher sollte vor dem Kälteeinbruch geprüft werden, ob alle Fenster gut eingestellt sind“, rät Schwäbisch Hall-Experte Haustein. „Auch die Dichtungsgummis sind einen Blick wert: Sind sie porös, sollten sie schnell ersetzt werden.“ Sind am Gebäude Rollläden angebracht, ist es sinnvoll, diese bei Dunkelheit zu schließen. Sie isolieren zusätzlich, wodurch die Räume weniger Wärme verlieren. Und Schutz vor Einbrechern, die in der dunklen Jahreszeit Konjunktur haben, bieten sie auch.

7. Beete schützen, Gartenmöbel wegräumen

Auch der Garten will auf die kalte Jahreszeit vorbereitet sein. Foto: dpa
Auch der Garten sollte winterfest gemacht werden: Eine Laubschicht auf den Beeten schützt empfindliche Pflanzen vor der Kälte. Alte Blätter sollten vom Rasen entfernt werden. Frostempfindliche Topfpflanzen überwintern am besten an einem geschützten Ort wie dem Keller oder der Garage am besten. Dorthin gehören auch die Gartenmöbel und der Grill, an denen Frost und Regen sonst ihre Spuren hinterlassen. Und im Winter nutzt sie schließlich ohnehin niemand. Wer in einer Regentonne Wasser zum Gießen sammelt sollte diese entleeren, damit sie bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht bersten.

8. Streumittel und Schneeschippe bereitstellen

Wenn Schnee fällt, sollten Schaufel und Streugut parat sein. Foto: dpa
Manchmal geht es ganz schnell: man wacht morgens auf, und die Straße ist weiß. Da Hausbesitzer und Vermieter für Schippen und Streuen zuständig sind sollte man sich für plötzlichen Schneefall wappnen. Daher am besten rechtzeitig Besen, Schneeschieber und das Streugut bereitstellen. Split, Kies, Granulat und Sand vermindern die Rutschgefahr, ohne die umweltschädlichen Wirkungen von Streusalz. Das Salz kann die Wurzeln von Gartenpflanzen und Straßenbäumen schädigen.