Die Heimkosten sind in diesem Jahr noch stärker gestiegen als in den Vorjahren, das zeigen Daten der AOK. Heimbewohner in Baden-Württemberg sind dabei besonders betroffen: Sie zahlen etwa 300 Euro mehr als in Niedersachsen.

Allein für ihre Pflege mussten Heimbewohnerinnen und -bewohner im November dieses Jahres 21 Prozent mehr zuzahlen als im November 2021. Als Hauptgrund nennt eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) die höheren Löhne der Pflegekräfte.

 

Der Analyse zufolge zahlen Heimbewohner allein für die Pflege im Durchschnitt 697 Euro pro Monat – und das aus eigener Tasche. Das ist der Anteil an den Pflegekosten, der durch die Pflegeversicherung nicht abgedeckt ist. In den vergangenen fünf Jahren stieg er laut AOK-Bericht jeweils um 11 bis 14 Prozent, also etwa halb so stark wie in diesem Jahr.

Es gibt große regionale Unterschiede

Der AOK-Bericht weist auch auf die großen regionalen Unterschiede hin. Während die Zuzahlung zur Pflege in einem niedersächsischen Altenheim im Durchschnitt 545 Euro beträgt, liegt sie in Baden-Württemberg bei 878 Euro monatlich.

Die Pflegebedürftigen zahlen aber noch mehr aus eigener Tasche: Zum Eigenanteil für die Pflege, der mit der Dauer des Aufenthalts Schritt für Schritt sinkt, kommen die Eigenanteile für Unterkunft und Verpflegung von derzeit durchschnittlich 836 Euro und für die Investitionskosten des Heimträgers von durchschnittlich 468 Euro.

Bundesregierung plant ein Wohngeld

Damit summiert sich der durchschnittliche Zuzahlungsbetrag für einen Heimplatz laut AOK inzwischen auf 2.001 Euro im Monat. Wegen der Energiekosten dürfte dieser weiter steigen. Dem will die Bundesregierung mit einem erhöhten Wohngeld für Heimbewohner entgegenwirken.

Seit September dieses Jahres müssen Pflegekräfte auf Tarifniveau bezahlt werden. Mit der gesetzlichen Vorschrift soll ein höheres Lohnniveau in der Altenpflege erreicht werden. Die gestiegenen Personalausgaben legen die Träger zu 60 Prozent auf die Pflegebedürftigen um, den Rest trägt die Pflegeversicherung.