Der Solarpark nahe der Autobahn A 8 ist eröffnet. Vertreter des Betreibers, der Stadt und des Landratsamtes sind voll des Lobes für die schnelle Umsetzung des Vorhabens, das mit einem spontanen Telefonanruf seinen Anfang nahm.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Heimsheim - Alle Anwesenden sind sich gestern Nachmittag einig gewesen: „Jetzt fehlt nur noch die Sonne.“ Denn bei der Eröffnung des neuen Solarparks „Heimsol 8“ zwischen der Autobahn und der Heimsheimer Justizvollzugsanstalt spielte einzig der graue Herbsthimmel nicht so recht mit. Doch auch das schlechte Wetter konnte die Stimmung der rund 35 Besucher nicht eintrüben. Denn egal ob Gemeinderatsmitglied, Bürgermeister, ehemaliger Grundstücksbesitzer, Vertreter des Landratsamtes oder der beteiligten Firmen – sie alle sind stolz darauf, dass der größte Solarpark des Enzkreises nun ein Aushängeschild der Schleglerstadt ist.

 

Der Bürgermeister Uwe Rupp und Bernhard Vetter von der Heimsol KG, die das Projekt umgesetzt hat, erinnern in ihren Reden zur Eröffnung an ihr erstes Telefonat. „Herr Vetter hat mich im Mai 2011 aus dem fahrenden Auto heraus angerufen“, berichtet der Rathauschef. „Aber nur, weil mir das Projekt so wichtig war“, entgegnet Vetter. Von der ersten Idee bis zur gestrigen Eröffnung der mehr als 4,6 Hektar großen Anlage vergingen somit nur knapp eineinhalb Jahre. „Und einen schönen Namen hat der Park auch noch erhalten“, findet Wolfgang Herz, der Erste Landesbeamte des Enzkreises. „Heimsol 8“, eine Mischung aus „Heimsheim“, „Solar“ und der A 8, die in unmittelbarer Nähe vorbeiführt.

Genau 8721 Solarmodule stehen auf dem Gelände. Sie leisten einen durchschnittlichen Jahresertrag an Energie von rund 2,23 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von circa 620 Haushalten. Die Solarmodule sind allesamt direkt nach Süden ausgerichtet. Einzig jene, die sich auf dem sogenannten „Abprallschutz“ aus Erde zwischen der Anlage und der Autobahntrasse befinden, zeigen nicht direkt gen Sonne. „Da mussten wir uns entscheiden“, erklärt der zuständige Planer Daniel Heitkamp vom Ingenieurbüro Pöyry, „entweder, wir hätten gar keine installiert, oder eben die jetzige Lösung.“ Lieber ein bisschen als gar nichts also. Die Baukosten für den Solarpark liegen zwischen zwei und drei Millionen Euro.

Noch zeugen tiefe Spuren von dem schwerem Arbeitsgerät, das für den Bau notwendig war. „Wichtiger war aber“, betont Uwe Rupp, „dass die komplette Fläche nicht betoniert wird.“ Gelächter erntet der Verwaltungsboss, als er anmerkt, dass sich bei der Baugeschwindigkeit manche eine Scheibe abschneiden könnten – er schiele da vor allem in Richtung Straßenbau.

Von der Schnelligkeit ist auch Wolfgang Herz ist angetan. „Wir sehen es natürlich gerne, wenn derartige Projekte in solch kurzer Zeit realisiert werden“, sagt der Erste Landesbeamte. Vor vier Jahren sei in Feldrennach der erste Solarpark des Enzkreises gebaut worden, auf einem rund 1,6 Hektar großen Gelände. Dass es nun immer mehr, immer größere Ablagen gibt, liege vor allem daran, dass im Enzkreis weniger Wind herrsche als etwa im Landkreis Böblingen. „Doch der Windatlas zeigt, dass für Windräder wohl doch einige Flächen in Frage kommen“, so Herz weiter. 2014 sei dafür wohl ein realistischer Zeitpunkt. „Einen Solarpark zu schaffen ist einfacher, als eine Windkraftanlage in Betrieb zu nehmen“, erläutert der Leiter des Amts für Baurecht und Naturschutz im Enzkreis, Wolfgang Schlund, zum Schluss.