Vor einigen Tagen hat Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer den Heinrica-Silcher-Platz eingeweiht. Zunächst bleibt es allerdings nur beim neuen Namen. Aufgehübscht werden soll des Areal erst im Zusammenhang mit der Sanierung „Zuffenhausen 8“.

Zuffenhausen - Noch stehen zahlreiche geparkte Autos sowie ein halbes Dutzend Altglas- und Kleidercontainer an der Ecke Stammheimer Straße/Zahn-Nopper-Straße, und das gesamte Areal um den Silcherbrunnen lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Immerhin: Seit vergangener Woche gibt es dort etwas Neues, das strahlend in der Frühlingssonne glänzt. Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer hat den Platz ganz offiziell „Heinrica-Silcher-Platz“ getauft und ein entsprechendes Schild enthüllt. Bald soll auch der gesamte Platz hergerichtet werden.

 

Schon in den 1930er Jahren hieß diese Ecke „Silcherplatz“, man findet den Namen in zeitgenössischen Stadtplänen. Der Brunnen wurde erst 1953 erbaut. Er plätschert heute noch, der Platzname freilich versiegte im Laufe der Jahre und tauchte auch nicht wieder auf. Auf Initiative des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises willigte die Stadt schließlich ein, dem Platz wieder offiziell den Namen Silcher zu geben. Allerdings nicht nach dem bekannten Volkslieder-Komponisten Friedrich Silcher. In der Stuttgarter Innenstadt gibt es nämlich bereits eine Silcherstraße, die Verwaltung befürchtete daher eine gewisse Verwechslungsgefahr. Deshalb trägt der Platz nun den Namen von Silchers Mutter Heinrica. Sie kam als Hedwig Heinrica Sprecher am 7. November 1766 in Zuffenhausen zur Welt. Ihr Vater war der Zuffenhäuser Sattlermeister Christian Sprecher. Auch Mutter Henrica Christina Sprecher, geborene Schmid, war als Tochter des Wirts der Gaststätte Sonne, Jacob Schmid, eine Zuffenhäuserin. Mit 16 Jahren heiratete Heinrica Sprecher ihren ehemaligen Lehrer Karl Johann Silcher und zog mit ihm 1782 nach Schnait im Remstal, wo am 27. Juni 1789 Friedrich Silcher das Licht der Welt erblickte. Auch er wurde zum Lehrer ausgebildet, erreichte allerdings Bekanntheit auf dem Gebiet der Kirchenmusik, als Komponist und Sammler und Arrangeur von Volksliedern.

Nach ihm ist heute die Silcherschule an der Schwabbacher Straße benannt, früher trug diesen Namen die 1901 erbaute und im Zweiten Weltkrieg zerstörte Mädchenschule auf dem Kelterplatz. Im Jahr 1989 (dem 200. Geburtstag von Friedrich Silcher) wurde zudem in der Gaststätte Sonne eine Silcherstube eingerichtet, das Gebäude an der Ludwigsburger Straße soll aber bald abgerissen werden.

Die Sanierung soll im Sommer beginnen

Der Heinrica-Silcher-Platz wird im Zuge der Sanierung „Zuffenhausen 8“, die im Sommer beginnen soll, aufgehübscht. Elf Parkplätze sollen wegfallen, dafür werden die Grünflächen erweitert. Auch die Glas- und Altkleidercontainer sollen an einen anderen Standort versetzt werden.