Der Komponist, Oboist und Dirigent Heinz Holliger legt in seiner Gesamtaufnahme von Schuberts Sinfonien Spuren Mozarts, Beethovens und Rossinis frei.

Basel - So groß war der Schatten des Titans: Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein mussten sich vor allem die ersten Sinfonien Franz Schuberts den Vorwurf gefallen lassen, nicht tiefgründig, nicht komplex und nicht bekenntnishaft genug zu sein. Also nicht genug von Beethoven zu haben. Folglich hat man, was Schubert zwischen 1813 und 1818 komponierte, als Jugendwerke abgetan: ein nettes Nice-to-have des klassischen Musiklebens, mehr nicht.