Der Hemdenhersteller Olymp hat seinen Umsatz 2017 um drei Prozent auf 258 Millionen Euro gesteigert. Sowohl im Hauptabsatzmarkt Deutschland als auch im Auslandsgeschäft konnte das Familienunternehmen zulegen. Beim Ausbau des eigenen Filialnetzes ist Olymp allerdings zurückhaltend.

Stuttgart - Olymp wächst weiter gegen den Trend. Während der Gesamtumsatz im stationären Modefachhandel in Deutschland 2017 um zwei Prozent zurückgegangen ist, legten die Erlöse des Hemden- und Bekleidungsherstellers aus Bietigheim-Bissingen (Landkreis Ludwigsburg) um drei Prozent auf 258 Millionen Euro zu. Auch der seit 2010 zu Olymp gehörende Münchener Strichwarenhersteller März konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern, um 4,4 Prozent auf 28 Millionen Euro.

 

Firmenchef Mark Bezner zeigte sich mit dem erzielten Ergebnis „angesichts der Marktgegebenheiten durchaus zufrieden“. Bezner hob hervor, dass es gelungen sei, im besonders hart umkämpften Hauptmarkt Deutschland Marktanteile hinzuzugewinnen. Hier erwirtschaftet das Unternehmen knapp zwei Drittel seiner Umsätze.

Der Exportanteil stieg im vergangenen Jahr leicht, von 34,4 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 35 Prozent. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. Durch die solide Führung stehe Olymp „wirtschaftlich hervorragend da“, so ein Firmensprecher. Der mittelständische Hersteller exportiert Hemden, Polohemden, Strickwaren und Krawatten in weltweit mehr als 40 Länder. Eine Mitte 2017 in Deutschland, den Niederlanden und Russland eingeführte Premium-Hemdenlinie habe Bezner zufolge „die Erwartungen deutlich übertroffen“ und werde nun in weitere Märkte exportiert. Auch die ausgebaute Freizeitkollektion habe sich „hervorragend abverkauft“.

Kaufzurückhaltung in Frankreich und Großbritannien

In mehreren wichtigen Auslandsmärkten verzeichnete Olymp positive Entwicklungen: Dazu zählten neben den deutschsprachigen Nachbarländern auch Belgien und die Niederlande sowie Tschechien und Polen, sagte der Sprecher weiter. Auch die Geschäfte in Russland, die über mehrere Jahre hinweg unter der Ukraine-Krise gelitten hätten, seien „auf dem Weg der Besserung“. Gegenwind in Form von Kaufzurückhaltung verspürte Olymp dagegen in Frankreich und Großbritannien. Unter dem Strich reichte es allerdings sowohl im Ausland als auch im Inland zu einem moderaten Wachstum.

Die Bremse hat das Familienunternehmen mit 850 Beschäftigten (Vorjahr: 810) dagegen beim Ausbau seines Filialnetzes eingelegt – zumindest vorerst: Rund 20 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Olymp mit 62 eigenen Läden in Deutschland sowie drei weiteren in Österreich. In den Vorjahren waren im Schnitt drei bis vier Geschäfte hinzugekommen. Diese Zahl könnte 2018 unterschritten werden. Der Firmensprecher begründete die Zurückhaltung bei der Expansion damit, dass man eine Entspannung im Mietspiegel und damit bessere Konditionen bei künftigen Neueröffnungen abwarten wolle. Ein Anhaltspunkt dafür sei die Tatsache, dass andere Markenhersteller oder Handelsketten derzeit bereits Läden schließen würden.