Am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober beteiligen sich auch Muslime im Strohgäu. Sie bieten Führungen durch ihre Einrichtungen in Hemmingen und Ditzingen und geben Infos zum Islam.

Hemmingen - Langsam, aber sicher verändert sich das Innere des Gebäudes in der Saarstraße 37 – und die einstige Spedition verwandelt sich immer mehr zu einer Moschee und dem Zentrum der türkisch-islamischen Gemeinde zu Hemmingen und Umgebung. In die linke Gebäudehälfte haben die Gemeindemitglieder in ihrer Freizeit eine Decke eingezogen, alles gestrichen, im neuen Obergeschoss Teppich verlegt und unten unter anderem eine große Industrieküche eingebaut und Sozialräume für Veranstaltungen geschaffen. Über den Sommer wurden nun weitere Fliesen verlegt und die Treppe fertiggestellt.

 

Besucher können sich davon nun ein eigenes Bild machen: die Hemminger beteiligen sich wie die Ditzinger und rund 1000 andere Gemeinden bundesweit am „Tag der offenen Moschee“. Von 14.30 bis 18 Uhr gibt es Führungen durch das Gebäude und „im Anschluss kleine Köstlichkeiten“, berichtet Bekir Epcimoglu, der Vorsitzende des Ditib-Vereins. Doch viel mehr als das Äußere geht es ihm um die Inhalte seines Glaubens. „Das, was da unten abläuft, hat nichts mit dem Islam zu tun“, sagt er über den Vormarsch der Terrormilizen des IS vor allem in Syrien und dem Irak. Denjenigen, die noch nicht zu Besuch in der Hemminger Moschee waren, wollen die Mitglieder seiner Gemeinde erklären, was sie für die Mitmenschen tun.

Passend dazu steht der Tag der offenen Moschee unter dem Motto „Soziale Verantwortung“. Es soll zeigen, „dass Muslime unverzichtbare Beiträge zur Gesamtgesellschaft leisten“, so der Koordinationsrat der Muslime. In Hemmingen werde die soziale Verantwortung etwa in der Hilfe für die Flüchtlinge im Ort verwirklicht, so Epcimoglu. So komme etwa eine fünfköpfige Familie sowie eine Handvoll ältere Menschen regelmäßig zum Beten, auch zum Fastenbrechen seien mehrere zur Essensausgabe gekommen. Man helfe ihnen gerne. „Die Nationalität ist für uns uninteressant.“

Epcimoglu hofft nun auf möglichst viele Besucher am morgigen Freitag. Dazu warb er nicht nur in den sozialen Medien. Er habe auch die Mitglieder des Gemeinderats und die Mitarbeiter des Rathauses eingeladen, ebenso sei er in den Kindergärten vorbeigegangen. „Wir schauen, dass wir da viel auf die Beine stellen“, sagt er.

Erstmals nehmen auch die Ditzinger Muslime an der Veranstaltung teil. Von 13 bis 19 Uhr gibt es in der Ulu-Moschee in der Gerlinger Straße 35 unter anderem Führungen. „Wir wollen mal schauen, wie das in Ditzingen ankommt“, so die Verantwortlichen, die, zusätzlich zum Freitagsgebet, auf viele Besucher hoffen.