Mitte März verschwand der fünf Jahre alte Dano, nun haben die Fahnder einen Verdächtigen ermittelt: Der Vater eines Freundes von Dano stand vor Jahren schon einmal unter Verdacht - wegen eines verschwundenen Mädchens.

Mitte März verschwand der fünf Jahre alte Dano, nun haben die Fahnder einen Verdächtigen ermittelt: Der Vater eines Freundes von Dano stand vor Jahren schon einmal unter Verdacht - wegen eines verschwundenen Mädchens.

 

Bielefeld/Herford - Ein Kind umgebracht, um eine Ohrfeige zu vertuschen: Der fünfjährige Dano aus dem ostwestfälischen Herford ist erdrosselt worden - der Vater eines Spielfreundes aus der Nachbarschaft hat die Tat gestanden. Der 43 Jahre alte Nachbar sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag in Bielefeld mitteilte. Bereits vor sieben Jahren war er im Fall eines verschwundenen Mädchens ins Visier der Ermittler geraten und hatte vorübergehend in Untersuchungshaft gesessen.

Der Verdächtige sagte aus, der kleine Dano habe bei ihm geklingelt und nach einem Freund gefragt, einem seiner fünf Kinder. Es habe einen Wortwechsel gegeben, dann habe er das Kind geschlagen. Dano habe angekündigt, seinen Eltern von den Schlägen zu erzählen. Daraufhin habe er das Kind in seine Wohnung geholt, ihn zuerst fernsehen lassen und später getötet.

Bei der Untersuchungshaft vor sieben Jahren ging es nach Ermittlerangaben um eine verschwundene Achtjährige in Hannover. Der Verdacht gegen den Mann hatte sich im „Fall Jenisa“ aber nicht erhärtet. Wie die Familie von Dano stammt auch Jenisas Familie aus dem Kosovo.

Leiche entdeckt

Fast drei Wochen nach dem Verschwinden des kleinen Dano hatte die Polizei am Donnerstag in Herford seine Leiche gefunden. Der Körper wurde in einem Gebüsch etwa 150 Meter entfernt vom Fluss Werre entdeckt. Der Täter hatte die Leiche in mehrere Bettdecken eingeschlagen und in einem Einkaufstrolley in Richtung Fluss gebracht.

Zeugen hätten beobachtet, wie der 43-jährige mit einer großen Tasche auf Rollen etwas transportiert habe, sagte Ermittlungsleiter Arno Wittop. Nach diesem Hinweis fanden die Ermittler die Leiche.

Dano war am 14. März verschwunden. Die Wohnung des Verdächtigen war gleich danach mit Hunden durchsucht worden, ein Leichenspürhund hatte aber nicht angeschlagen. „Das ist aber nicht ungewöhnlich, wenn der Körper nur kurz dort gelegen hat“, erklärte Wittop.

In seinem Geständnis gab der Nachbar an, den Mund des Jungen mit der Hand zugehalten zu haben. Diese Angabe decke sich aber nicht mit dem Obduktionsergebnis, betonte Staatsanwältin Ina Leinkauf. Der Junge sei durch Erdrosseln ums Leben gekommen.