Beim VfB Stuttgart war der Stürmer unter Coach Alexander Zorniger chancenlos, nun kommt es in der Europa League zwischen Hertha BSC Berlin und Bröndby IF zum ersten Wiedersehen.

StuttgartIm Fußball sieht man sich immer zweimal – mindestens. Vergangene Saison hatte Trainer Alexander Zorniger beim VfB Stuttgart keine Verwendung für Vedad Ibisevic. Er schickte ihn weg. Der Stürmer wechselte zu Hertha BSC, wo er in 30 Pflichtspielen zwölf Tore erzielte. Auch zum Start ins neue Fußballjahr setzt Berlins Trainer Pal Dardai voll auf den Bosnier. „Ich brauche Spieler wie Ibisevic, für meine Philosophie ist er unverzichtbar“, sagt Dardai vor dem Qualifikations-Hinspiel zur Europa League gegen Bröndby Kopenhagen, wo inzwischen eben jener Alexander Zorniger auf der Trainerbank sitzt. Ein brisantes Duell, in dem Ibisevic eine alte Rechnung begleichen will. -

 

Das Spiel an diesem Donnerstag (20.15 Uhr/Sport 1) findet nicht im großen Olympiastadion, sondern „nur“ im kleinen Jahn-Sportpark statt, der mit 18 454 Zuschauern ausverkauft ist – doch das ficht bei Hertha niemanden an. „Wenn man den Fernseher anmacht, kann man wieder Hertha sehen“, sagt Dardai, „das ist sehr wichtig für uns.“

Bröndby steht schon voll im Saft

Trotz des Vorteils der Dänen, die bereits fünf Pflichtspiele absolviert haben, wähnen sich die Berliner für ihren Kaltstart nach knapp vier Wochen Aufbautraining gerüstet. „Wir sind eingespielt. Wir Spieler verstehen das System und was der Trainer von uns verlangt“, sagt Kapitän Fabian Lustenberger. Mit einem 0:4 am 23. Februar 2010 bei Sporting Lissabon hatte für Hertha eine lange Leidenszeit begonnen – noch im selben Jahr stieg die „Alte Dame“ in die zweite Liga ab. Nun ist Hertha in Europa zurück, will den Augenblick genießen – und eine Erfolgsstory daraus machen. „Für unsere Entwicklung gibt es nichts Besseres als solche K.-o.-Spiele“, sagt Dardai.

Vor sieben Jahren hatte Hertha in den Play-offs der Europa League ebenfalls gegen Bröndby gespielt – im Rückspiel sorgte der damalige Torschütze Dardai mit für das 3:1 und das Weiterkommen. Vorspielen wird er die Szene seinen Profis nicht mehr: „Das war eine andere Zeit, eine andere Welt.“