Mit 41 Jahren erkrankte der Stuckateur an Parkinson. Heute wird er rund um die Uhr von seiner Familie und von Freunden betreut.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Fall 25:  Die Hilfsbereitschaft seiner Familie und Freunde hält Herrn V. am Leben – so schildert er selbst seine Situation. Als er 41 war, erkrankte er an Parkinson. Drei Jahre lang konnte der Stuckateur noch arbeiten, dann ging nichts mehr. „Ich habe ganze Schlösser renoviert“, erzählt er stolz und präsentiert eine verzierte Säule, die seine Wohnung schmückt. Herr V. liebte seinen Beruf.

 

Heute braucht er gut 20 Minuten, bis er morgens aus dem Bett kommt – und das nur mit fremder Hilfe. „Der Motor springt nur langsam an“, sagt er. An manchen Tagen kann er mit Begleitung spazieren gehen und sich unterhalten, an anderen Tagen, kann er sich nicht bewegen und kaum sprechen. Rund um die Uhr kümmern sich die Familie und Freunde um ihm, denn Herr V. könnte jederzeit stürzen, weil er seine Motorik nicht kontrollieren kann.

Offen mit der Krankheit umgehen

Der Ausbruch der vererbbaren, unheilbaren Nervenkrankheit kam nicht überraschend. Sein Vater litt ebenfalls daran. Deshalb rieten die Ärzte Herrn V. und seinen Geschwistern, sich testen zu lassen. Bei ihm wurde die genetische Veranlagung diagnostiziert. Seither ist er Patient in einem Projekt der Universität Tübingen zur Erforschung von Parkinson. „Ich habe dort gelernt, offen mit meiner Krankheit umzugehen und darüber zu sprechen“, sagt er.

Dennoch gibt es Situationen, in denen selbst der sonst so positiv gestimmte Herr V. die Fassung verliert: Einmal begann er in einem Lokal am ganzen Körper zu zittern. Einige der Gäste signalisierten, dass sie ihn für betrunken hielten. Auch beim Jobcenter traf er beim Übergang zwischen Arbeitslosigkeit und Frührente auf Unverständnis. In einem Krankheitsstadium, in dem er sich bereits nur noch mit dem Rollator draußen bewegen konnte, wurde er von einem Mitarbeiter auf eine Baustelle geschickt, um dort beim Gerüstbau zu arbeiten.

Erleichterung für die Mutter

Heute lebt er von seiner Rente und von Grundsicherung. Seine 77-jährige Mutter pflegt außerdem noch eine behinderte Tochter. Dennoch kümmert sie sich auch um ihn: wäscht und bügelt seine Wäsche bei sich zuhause und schleppt sie dann vier Etagen hoch zu ihrem Sohn. Eine Waschmaschine und ein Trockner für dessen Wohnung wären für alle eine große Erleichterung. Außerdem muss Herr V. noch den Eigenanteil an einer Zahnsanierung bezahlen. Die wurde notwendig, weil die Medikamente, die er einnehmen muss, als Nebenwirkung die Zähne zerstören.

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