Die Highlandgames fanden am Wochenende auf dem Sportgelände beim evangelischen Waldheim Weilimdorf in der Tradition von schottischen Clantreffen statt. Beim Baumstammstemmen sowie Steinewerfen und Fassrollen gab es viele anerkennende „Ahs“ und „Ohs“.

Stuttgart - Echt cool. Das will ich auch machen.“ Gespannt hat der siebenjährige Niklas bei den Stuttgarter Highlandgames verfolgt, wie starke Männer und ebensolche Frauen begleitet von lauten Schreien schwere Steine durch die Lüfte warfen oder Baumstämme durch Kraft und Technik zum Überschlag zwangen – und will es den Kraftsportlern nachmachen. Die ersten Stuttgarter Highlandgames fanden am Wochenende auf dem Sportgelände beim evangelischen Waldheim Weilimdorf in der Tradition von schottischen Clantreffen statt. Bei den sportlichen Open-Heavy-Wettkämpfen wurden dabei auch die Deutschen Meister ermittelt.

 

Waldheim verwandelt sich in Little Scottland

Bereits am ersten Tag lockte die Veranstaltung neben einer Vielzahl ambitionierter Einzelsportler aus ganz Deutschland auch rund 2000 Besucher an. Vor allem viele Kinder, die am Rande der Deutschen Highland-Meisterschaften die Möglichkeit hatten, sich selbst in eher ungewöhnlichen Disziplinen zu versuchen, ließen sich nicht zweimal bitten. So auch Niklas, der beim Kinderwettbewerb alles gab. Schön für ihn und seine Altersgenossen: alle Anstrengungen beim Hufeisen- oder Steinewerfen wurden von den Zuschauern mit Beifall und anerkennenden „Ahs“ und „Ohs“ belohnt – gerade so wie die Leistungen der erwachsenen Wettkampfsportler. Diese gerieten freilich ordentlich ins Schwitzen, als es unter anderem darum ging, eine 19,2 (Männer) oder 9,5 Kilogramm (Frauen) schwere Kugel aus dem Stand in die Höhe und rücklings über eine Latte zu werfen.

Spektakel aus Sport, Spiel, Musik und Handwerk

Die vielen Besucher, von denen einige auch in historisch anmutenden Kostümen gekommen waren, zeigten sich aber längst nicht nur an den sportlichen Wettkämpfen interessiert. Sie ließen bei dem historischen Spektakel mit vielen Angeboten in eine längst vergangene Zeit entführen: bei Tanz- und Musikdarbietungen, beim Bogenschießen, bei historischen Puppenspiel- und Theateraufführungen sowie an historischen Marktständen, an denen allerlei Waren feilgeboten und traditionelle Handwerksberufe vorgestellt wurden.

Zum ersten Mal hat der Verein Kulturschock mit der Highlander-Abteilung des Athletik-Sportvereins Ludwigsburg-Oßweil (ASV) am Samstag die Highlandgames in Stuttgart veranstaltet und mit der Deutschen Meisterschaft ein hochkarätiges Sportereignis in die Landeshauptstadt geholt. Bei den German Championship Masters am Samstag sicherte sich in der Mastersklasse am Ende der ehemalige Kugelstoßer Gunnar Pfingsten aus Bad Rappenau den Titel des Deutschen Meisters. Bei den Damen gewann Michaela Pennekamp aus Recklinghausen.

Meister im Fassrollen und Baumstammstapeln gesucht

Aber auch der ASV Ludwigsburg-Oßweil als Organisator des sportlichen Parts konnte in den eigenen Reihen einen Erfolg verbuchen. Der Nachwuchshighlander Moritz Röske sicherte sich den Meistertitel bei den Jugendlichen. Am Sonntag waren dann viele Teams bei eher spaßorientierten Disziplinen wie Fassrollen oder Baumstammslalom gefordert.

„Das Waldheimgelände ist geradezu optimal für eine solche Veranstaltung“, sagte Alexander Pusch, Vorsitzender des Vereins Kulturschock, der schon seit Jahren das mittelalterliche Burgfest auf Burg Stettenfels bei Untergruppenbach (Landkreis Heilbronn) organisiert. Dass der Zuspruch an dem Spätsommerwochenende bei der Stuttgarter Premiere so groß war, freut Pusch. Weniger glücklich war er darüber, dass an manchen Ständen bereits am Samstagnachmittag an manchen Ständen Schlangestehen angesagt war. „Leider gab es sehr kurzfristig ein paar Absagen von Anbietern mit Speisen und Getränken.“