Vor mehr als einem Jahr hatte die Netze BW angekündigt, den Katzenbach- und den Steinbachsee verkaufen zu wollen. Interessenten gibt es viele, doch bislang ist nichts entschieden. Wann der Verkauf abgeschlossen sein wird, ist unklar.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Büsnau - Um die beiden Seen ist es ruhig geworden. Wann der Verkauf über die Bühne gehen kann und wer letztlich der neue Eigentümer wird, ist noch nicht entschieden. „Die Landeshauptstadt hat gegenüber der EnBW das grundsätzliche Interesse zum Erwerb der Hinteren Parkseen bekundet“, teilt die städtische Pressestelle auf Anfrage mit. Eine Rückmeldung habe sie bislang aber nicht erhalten. „Die EnBW hat eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, über das Ergebnis ist uns bislang nichts bekannt“, heißt es seitens der Stadt. „Der Verkauf läuft noch“, erklärt Hans-Jörg Groscurth, der Pressesprecher der Netze BW. Allerdings könne er weder über mögliche Käufer noch über den Preis etwas sagen.

 

Anglervereine und Peta haben Interesse bekundet

Im Oktober 2016 hatten die Netze BW, ein Tochterunternehmen der EnBW, mitgeteilt, den Katzenbach- und den Steinbachsee veräußern zu wollen. Bis 1998 waren beide künstlich angelegten Speicherbecken über das Wasserwerk Gallenklinge in die Stuttgarter Wasserversorgung eingebunden, seitdem wird aber kein Trinkwasser aus dem Bodensee mehr eingeleitet. Die Seen gehören aber noch zur Notwasserversorgung und spielen eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz.

Das Energieunternehmen muss nach eigenen Angaben jährlich einen mittleren fünfstelligen Betrag je See in die Pflege investieren, dabei bringen die Gewässer keinen Ertrag. Aus diesem Grund kündigte die Netze BW an, die beiden Hinteren Parkseen verkaufen zu wollen.

Interesse hatten die beiden Pächter der Seen, der Württembergische Anglerverein und die Anglerfreunde Leonberg, angekündigt. Beide halten ein Fischereirecht, welches vom Land unabhängig vom Eigentum vergeben wird. Das heißt, dass die Mitglieder an den Seen Fische entnehmen dürfen. Die Tierrechtsorganisation Peta hingegen will aus den Gewässern zwischen Büsnau und Stuttgart-West sogenannte Fischrefugien machen, in denen nicht geangelt werden darf.

Fraktionen fordern die Stadt zum Kauf auf

Der Verkauf der Seen nahe des Katzenbacher Hofs schlug Wogen in der Politik. Mehrere Fraktionen im Gemeinderat und im Vaihinger Bezirksbeirat forderten die Stadt auf, ebenfalls ein Angebot für den Katzenbachsee- und den Steinbachsee abzugeben. Die Fraktion SÖS/Linke-plus könnte sich vorstellen, einen der beiden Seen als Badesee zu nutzen. Die Grünen hingegen wollen die Seen so belassen, wie sie sind, weil sie ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche, zum Teil geschützte Tierarten sind.

Wann wieder Bewegung in den Verkauf der beiden Hinteren Parkseen kommt, ist unklar. Hans-Jörg Groscurth glaubt nicht, dass die Angelegenheit noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Zu den Gründen dafür kann er nichts sagen. Der Verkauf scheine keine Dringlichkeit zu haben, meint der Pressesprecher der Netze BW.