Die Diebin Elisabetha Gassnerin wurde 1788 im Alter von 41 Jahren hingerichtet. Silja Kai Foshag hat das Leben der Gaunerin anhand von Gerichtsakten und historischer Quellen erforscht. Dabei hat sie sich oft wie eine Kriminalkommissarin gefühlt.

Neuhausen - Mit einer ungewöhnlichen Biografie hat sich die Historikerin Silja Kai Foshag in ihrer Doktorarbeit beschäftigt. Sie erforschte das Leben der Diebin und „Landvagantin Elisabetha Gassnerin, auch die Schwarze Lies genannt. Im 18. Jahrhundert wurde sie in Neuhausen auf den Fildern festgenommen und 1788 zu Oberdischingen hingerichtet. Damals war sie 41 Jahre alt. „Die Justiz verbuchte ihre Unschädlichmachung als großen Erfolg“, schreibt die Autorin. Mit einem Strafregister, das 300 Taten umfasst – zumeist Taschendiebstähle, aber auch acht Einbrüche – ist Elisabetha Gassnerin nach ihren Worten „die aktivste der heute bekannten historischen Gaunerinnen sowie eine der aktivsten historischen Gaunergestalten überhaupt“.