Als erster US-Präsident wird Barack Obama noch im Mai die japanische Stadt Hiroshima besuchen. Die Visite hat mit Blick auf die US-Atombomben über Hiroshima und Nagasaki im Zweiten Weltkrieg historische Bedeutung.

Washington - Wie das Weiße Haus am Dienstag mitteilte, wird Obama Hiroshima zusammen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe eine „historische Visite“ abstatten. Damit wolle er sein „fortgesetztes Engagement für Frieden und Sicherheit in einer Welt ohne Atomwaffen“ unterstreichen, erklärte Obamas Sprecher Josh Earnest. Die US-Streitkräfte hatten im August 1945 Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen und Japan zur Kapitulation im Zweiten Weltkrieg gezwungen.

 

Kerry besuchte Mahnmal

Die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ hatte bereits Ende April berichtet, Obama werde nach dem G7-Gipfel in Japan Hiroshima besuchen. Washington werde gemeinsam mit Tokio einen Besuch des US-Präsidenten am 27. Mai arrangieren, hieß es damals unter Berufung auf nicht genannte Vertreter der US-Regierung. Der G7-Gipfel findet am 26. und 27. Mai in der Region Ise-Shima zwischen Tokio und Osaka statt. Anfang April hatte John Kerry als erster Außenminister der USA das Mahnmal zum Atombombenabwurf in Hiroshima besucht.

Bis heute ist unter Historikern aber strittig, ob Japans Kapitulation nicht auch ohne die Abwürfe unmittelbar bevorstand. In Hiroshima wurden 140.000 Menschen durch die Bombe getötet oder starben an Spätfolgen. Dem Angriff auf Nagasaki fielen 74.000 Menschen zum Opfer.