Bei der Eröffnung des Historischen Volksfest schauten Wilhelm I. und Katharina vorbei. Allerdings war dies ein einmaliger Auftritt. Mehr ist ihnen nicht gestattet. Warum? Das erläutern wir in unserer Volksfest-Kolumne.

In einer Monarchie brauchen die Untertanen Glück. Oft war es ja so, dass Generationen von Hochzeiten zwischen Vettern und Bäsle an der Intelligenz der Nachfahren knabberten. So mancher König war riegeldumm. Oder hartherzig, so wie Friedrich I. von Württemberg. Nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien anno 1815 verdunkelten Tonnen von Asche die Sonne auch in Süddeutschland. Die Ernte faulte. Friedrich kümmert das nicht. Während er immer fetter wurde, hungerten die Menschen. Erst Sohn Wilhelm und seine Frau Katharina halfen. Sie gründeten die Sparkasse, die Uni Hohenheim, und 1818 das Volksfest.

 

Wer hat die Weisheit gepachtet?

Nun bringt auch die Weisheit des gesammelten Volkes nicht immer die hellsten Köpfe an die Spitze. Siehe Donald Trump. Die geballte Weisheit des Gemeinderats war sich nicht einig, ob man den König beim Historischen Volksfest sehen wolle. Eine Verherrlichung der Monarchie sahen einige Stadträte darin, dass bei der ersten Auflage des Fests Schauspieler in die Rollen König Wilhelms I., seines Enkels Wilhelm II. und Königin Katharinas geschlüpft waren und aus ihrer Sicht von Fest, Land und Leuten berichtet hatten.

Ohne Bauer geht es nicht

Also verzichtete man heuer darauf. Was schizophren anmutet, findet der Wasenhocker: Da wird auch in Stuttgart der Heimgang der Queen tränenreich bedauert, aber der württembergische König Wilhelm I. muss fern bleiben. Auch Stuttgarts OB Frank Nopper fand die Entscheidung falsch: „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht.“ Immerhin bei der Eröffnung des Historischen Volksfests am Samstag begegnete er Wilhelm und Katharina, da war ihr Auftritt ausnahmsweise gestattet. Doch zunächst blieb das Mikro des Königspaares stumm. Bis ein anderer Darsteller Rat wusste, er war in die Rolle eines Bauern von den Fildern geschlüpft. Das versöhnt bestimmt die Kritiker, dem König hilft nur Bauernschläue.

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