Der Stuttgarter Walter Frentz hat vor 85 Jahren maßgeblich an Leni Riefenstahls Berliner Olympiafilm mitgearbeitet. Adolf Hitler machte ihn daraufhin zu seinem Bildermacher – eine fatale Verbindung.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Kurz vor seinem Tod im Jahr 2004 hat Walter Frentz einen Satz gesagt, der so viel mehr über ihn preisgibt, als die Zehntausende von Fotos und Filmen, die er in seinem Leben gemacht hat: „Was am Ende wirklich zählt, ist die Aufrechterhaltung der eigenen Illusion.“ Der Stuttgarter ist zeitlebens nicht von seinem Standpunkt abgerückt, nur ein unpolitischer Bildermacher gewesen zu sein, ein argloser Chronist seiner Zeit. Doch zugleich muss er auch erkannt haben – das verdeutlicht sein Zitat –, dass diese Sicht der Dinge nicht die Wahrheit gewesen sein kann.