Damit nicht noch einmal Hochwasser von den Feldern in die Keller und Häuser am Rande Harthausens fließen kann, plant die Stadt, eine Schutzmauer zwischen Feldern und Wohngebiet zu errichten. Wie das wohl die Anwohner sehen?

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Harthausen - An der Straße Im Brandfeld in Harthausen soll eine Hochwasserschutzmauer gebaut werden, und zwar an der Südseite des dort verlaufenden Feldwegs. Das ist das Ergebnis der Überlegungen innerhalb der Verwaltung, wie verhindert werden kann, dass die Häuser dort erneut einem Hochwasser zum Opfer fallen, wie im Sommer geschehen (wir berichteten).

 

„Wenn es Oberflächenwasser gibt, staut es sich an dieser Mauer“, erklärt Oberbürgermeister Christoph Traub das Prinzip. Hinterher könne man es über Ventile „kontrolliert abfließen“ lassen. Nun wird die geplante Mauer „technisch weiter vorbereitet“, so Traub. Außerdem wird eine Vorlage für den Gemeinderat erarbeitet, damit das Gremium möglichst schnell darüber abstimmen kann. Traub schätzt, dass dies für die erste Sitzungsrunde 2019 der Fall sein wird. „Die Starkregenperiode ist von Mai bis Juli“, erläutert er, „wir wollen sichergehen, dass die Mauer bis dahin steht.“

Mauer soll kein Provisorium sein

Dass es nun einige Monate gedauert hat, bis der Plan zur Mauer feststand, hat zwei Gründe, wie Traub erklärt. Zum einen musste mit den betroffenen Landwirten, die die Felder dort bestellen, Rücksprache gehalten werden. „Da gab es eine große Offenheit und Bereitschaft, etwas zu tun, sowohl bei den Eigentümern wie auch bei den Bewirtschaftern“, betont Traub. Und zum anderen soll die Hochwasserschutzmauer kein Provisorium sein, sondern dauerhaft bestehen bleiben. „Darum war es wichtig, dass wir nichts planen, was den Ergebnissen der Starkregenkartierung widerspricht“, erklärt Traub.

In der Kartierung wird wissenschaftlich ermittelt, wo besonders hochwassergefährdete Stellen liegen und wie diese geschützt werden können. Es wäre also widersinnig, eine Mauer zu errichten, die dann später wieder abgebaut werden müsste, wenn die Starkregenkartierung fertig ist. Der Gutachter habe aber die Pläne angesehen, so Traub: „Die Mauer widerspricht der Starkregenkartierung nicht.“ Was die Mauer kosten wird, kann der Oberbürgermeister noch nicht beziffern, er spricht aber von „erheblichen Kosten“. Schließlich soll die Mauer auch vom Sportplatz bis zur Harthäuser Hauptstraße reichen und etwa einen Meter hoch sein.

Die Pläne kommen gut bei den Anwohnern an

Bei den Nachbarn in Harthausen kommt der Plan mit der Hochwasserschutzmauer gut an. „Wir haben schon selbst angefangen, eine kleine Mauer zu bauen“, berichtet etwa Stephan Zantis. „Insofern macht die Stadtverwaltung jetzt genau das, was wir sonst selbst gemacht hätten.“ Eine Mauer ist seiner Meinung nach genau das Richtige an dieser Stelle, und zudem noch pflegeleicht: „Ein Entwässerungssystem müsste man aufwendig warten.“ Seit 15 Jahren wohnen die Zantis hier, „wir wohnen hier lange genug, um zu wissen, was funktionieren kann.“

Ähnlich sieht das Ralf Bacher, ebenfalls Anwohner. „Wir hatten anfangs Angst, dass nichts kommt“ – gerade weil es lange gedauert habe, bis die Pläne konkret geworden seien. Das Treffen zwischen Stadtverwaltung und Anwohnern sei aber sehr gut gewesen, und die Lösung mit der Mauer sinnvoll. „Nun hoffen wir, dass der Gemeinderat das auch so sieht und die Pläne durchgehen lässt.“