Neue Fenster bringen besseren Hochwasserschutz. Das Gesamtprojekt kostet etwa 150 000 Euro.

Weissach - Das Rathaus in Weissach braucht nicht nur eine Fassaden- und Sockelsanierung, auch gegen Hochwasser muss es besser geschützt sein. Der Gemeinderat hat nun einstimmig beschlossen, die Arbeiten in die Wege zu leiten. Die Gesamtkosten werden auf knapp 150 000 Euro geschätzt. Damit wird die Maßnahme wohl ein ganzes Stück günstiger als gedacht. Warum vor allem der Hochwasserschutz nicht schon damals beim Neubau des Rathauses berücksichtigt wurde, kann aus heutiger Sicht, wie so manches andere, „leider nicht nachvollzogen werden“, wie es im Bericht der Verwaltung heißt.

 

Bei einer Begehung aller kommunalen Gebäude „wurde ersichtlich, dass auch am Rathaus in Weissach Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind“. Im Haushaltsplan wurden für die Putz- und Streicharbeiten 150 000 Euro eingestellt, für den Hochwasserschutz 50 000. Mit dem Projekt wurde das Architekturbüro Arc/in aus Stuttgart beauftragt. Nach dessen Berechnungen liegen die Gesamtkosten aber deutlich unter den bereitgestellten 200 000 Euro.

Im Keller liegt das Gemeinde-Archiv

„Die vorhandenen Kellerschachtfenster im Bereich des Eingangs Ost erfüllen nicht die erforderlichen Kriterien, um einem möglichen Hochwasser standzuhalten“, so die Verwaltung. Weil das Rathaus in einem Überschwemmungsgebiet liegt und vergangene Hochwasser bereits ihre Spuren hinterlassen haben, „müssen dringend entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden“.

„Im Keller liegt das Gemeinde-Archiv“, erklärte der Bürgermeister Daniel Töpfer. „Wenn da Wasser eindringt, wäre der Schaden katastrophal.“ Vor allem würde die Versicherung nicht zahlen, wenn trotz der bekannten Hochwassergefahr nichts unternommen worden wäre.

Außen staut sich viel Feuchtigkeit auf

Die wirtschaftlichste Lösung ist den Architekten zufolge ein Austausch der Fenster, da man dafür nicht grundlegend in die Bausubstanz eingreifen müsse. Die Lichtschächte bekommen unterirdisch zudem eine wasserfeste Abdichtung.

Während die Versäumnisse beim Hochwasserschutz für Laien von außen natürlich nicht zu erkennen sind, sind die Sorgenkinder bei der Fassadensanierung schon sehr viel offensichtlicher. Besonders auf der Westseite des Rathauses finden sich starke Veralgungen, weil sich in dem Bereich viel Feuchtigkeit aufstaut. Deshalb wird unter anderem um das gesamte Rathaus herum im Sockelbereich ein 30 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben.

Auch der dichte Split und die Pflastersteine ringsum werden durch Schotter ersetzt, damit das Wasser besser abfließen kann. Das Gesamtprojekt soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden.