Eine Bronze-Statue des Dichters ist enthüllt worden. Das Kunstwerk soll Friedrich Hölderlins Vermächtnis in Nürtingen wahren helfen und später einmal vom Neckar in die Altstadt umziehen.

Nürtingen - Es ist ein heiter wirkender Dichter. Nichts an der Hölderlin-Statue, die jetzt am Nürtinger Neckar bei einem Festakt enthüllt worden ist, lässt die geistige Umnachtung erahnen, in der sich der Dichter in späteren Jahren in Tübingen befand. Das Kunstwerk zeigt Friedrich Hölderlin im Alter von etwa 20 Jahren.

 

Nürtingen sieht sich selbst als „Heimatstadt Hölderlins“

Nürtingen bezeichnet sich selbst als „Heimatstadt Hölderlins“. Denn der in Lauffen (Kreis Heilbronn) geborene Friedrich Hölderlin (1770 bis 1843) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Nürtingen. Während seiner Schulzeiten in Denkendorf und Maulbronn sowie nach Aufenthalten etwa in Frankfurt und Bordeaux kehrte er immer wieder zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter und den Geschwistern. Zeit seines Lebens blieb Hölderlin Nürtingen verbunden. Viele seiner Werke schrieb oder überarbeitete er hier.

Mit dem vom Rotary Club Kirchheim/Teck-Nürtingen initiierten und gestifteten und mit dem Nürtinger Hölderlinverein abgestimmten Denkmal will die Stadt einen Beitrag leisten, das Vermächtnis Hölderlins in Nürtingen zu bewahren. Gestaltet hat das Werk der Künstler Waldemar Schröder in der Kunstgießerei Strassacker in Süßen (Kreis Göppingen).

Die geplante Sanierung des Hölderlinhauses stockt

Der in Bronze gegossene und vorerst am Steinachdreieck platzierte Dichterfürst blickt jetzt in Richtung Altstadt, wo Friedrich Hölderlin einst die Lateinschule besucht hat. Dort soll er jedoch nicht ewig stehen bleiben. Sobald das Hölderlinhaus wie geplant saniert ist, soll er dorthin in die Innenstadt umziehen. Allerdings ist das Sanierungsprojekt unter anderem aus finanziellen Gründen ins Stocken geraten.