Der Hoffenheimer Mittelfeldspieler Kerem Demirbay ist sowohl vom türkischen als auch vom deutschen Fußballverband für den Confederations Cup nominiert worden. der 23-Jährige entschied sich wohl kurzfristig für den Bundesadler.

Frankfurt/Main - Kerem Demirbay vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim hat sich offensichtlich in letzter Sekunde für eine Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft entschieden. Der türkische Verband TFF veröffentlichte am Mittwoch nach Demirbays Nominierung für den Confed Cup ein Schreiben des Offensivspielers an den Weltverband FIFA vom 15. Mai (Montag): Der 23-Jährige erklärt darin, er wolle künftig für die Türkei spielen. „Meine Familie kommt aus der Türkei, und ich fühle mich türkisch“, steht in dem Schreiben, das Demirbays Unterschrift trägt. „Deshalb will ich statt für die deutsche künftig für die türkische Nationalmannschaft spielen. Ich verstehe die Konsequenzen dieses Wechsels und weiß, dass er endgültig ist.“

 

Das ist der deutsche Kader für den Confed-Cup in Russland

Demirbay: „Traum geht in Erfüllung“

Auch unmittelbar bevor Bundestrainer Joachim Löw den Hoffenheimer für den Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) nominierte, schien der TFF davon auszugehen, dass Demirbay im WM-Qualifikationsspiel im Kosovo (11. Juni) für die Türkei spielen würde. „Er hätte auch für die Türkei spielen können“, sagte Löw am Mittwoch in der Frankfurter DFB-Zentrale: „Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat.“ Der Hoffenheimer selbst äußerte sich im Internet zunächst nicht zu den Spekulationen, wohl aber zur Berufung in das Löw-Team. „Ich freue mich sehr über die Nominierung. Für mich ist klar, dass ich der Einladung folge und für mich ein Traum in Erfüllung geht“, sagte Demirbay: „Ich habe mich entschieden, für Deutschland zu spielen, da ich hier geboren wurde und aufgewachsen bin und mich auch mit der deutschen Nationalmannschaft identifiziere. Als der Anruf kam, konnte ich es zuerst gar nicht richtig glauben.“ Für die deutsche Nationalmannschaft nominiert zu werden, sie „außergewöhnlich“.