Fast sämtliche Lieferungen erledigt das Hoflädle Zimmermann mit einem Lastenfahrrad.

Renningen - Wenn schon, denn schon: Die Familie Zimmermann vom Hoflädle Zimmermann in Renningen hat sich Nachhaltigkeit schon lange auf die Fahnen geschrieben. Und damit die an den eigenen Hoftoren nicht endet, hat sich die Familie vor einiger Zeit ein Lastenfahrrad zugelegt, mit dem sie ihre Waren ausliefert. Nicht nur innerhalb Renningens kann die Familie so auf den Einsatz eines Autos immer häufiger verzichten. Die Zahl der eingesparten Kilometer mit dem Auto liegt jährlich im vierstelligen Bereich, sagt Christian Zimmermann.

 

Bekannt ist der Hof Lauerhalde unter anderem durch das Hühnermobil, das auch kleineren Betrieben eine Freilandhaltung ermöglicht, und durch die vielen Produkte aus eigener Herstellung, die sie in ihrem Laden verkaufen. Darüber hinaus liefert die Familie auch Waren aus, „zum Beispiel sind wir Schulfruchtlieferant und teilweise Schulmilchlieferant der Renninger und Malmsheimer Grundschulen und einiger Kindergärten“, berichtet Gabi Zimmermann. Jeden Dienstag werden Äpfel, Birnen, Milch und mehr dorthin gebracht. Dabei kommt ausschließlich das Elektrofahrrad mit dem großen Anhänger zum Einsatz. „Wir haben auch schon Spanferkel damit ausgeliefert oder Christbäume an die Haustüren gebracht.“ Auch für kurze Transportwege auf dem Hof eignet sich das Gefährt.

Aufladen mit hofeigenem Strom

Auf dem Hof haben die Zimmermanns bereits seit einigen Jahren einen Elektro-Gabelstapler. Sich auch ein Lastenfahrrad zuzulegen, war für die Familie eine Herzensangelegenheit. „Wir haben es um 2015/2016 gekauft, da gab es für so etwas auch noch keine Förderung“, berichtet Christian Zimmermann. „Zum einen sind wir einfach eine Fahrradfamilie. Zum anderen ging es natürlich um den Umweltgedanken, dass wir auf das Auto eher verzichten wollten. Inzwischen erledigen wir 95 Prozent unserer Lieferungen mit dem Fahrrad.“ Und das wird in großen Teilen sogar über eigenen Strom, über die hofeigene Photovoltaikanlage, aufgeladen.

Darüber hinaus bringt das Rad noch ganz praktische Vorteile: Auch Praktikanten ohne Führerschein können es nutzen, um zum Beispiel die Eier vom Hühnermobil zu holen. „Und man fällt damit natürlich auf.“ Den Werbeeffekt gab es also gleich inklusive. Ein anderes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz eines Lastenfahrrads ist die Dorfgemeinschaft Tennental in Deckenpfronn.

Für große Strecken oder schwere Lasten muss natürlich weiterhin ein Auto herhalten. Trotzdem hat das grüne Gefährt mehr auf dem Kasten, als man annehmen könnte. „Inklusive Fahrer kann man damit 350 Kilo bewegen“, erzählt Christian Zimmermann. Und auch das Durchhaltevermögen des Akkus sei nicht zu unterschätzen. „Wir haben mal eine Tour damit gemacht über Berg und Tal und beladen mit Essen und Getränken über 35 Kilometer. Der Akku war danach noch immer nicht ganz leer.“ Das Fahren mit dem Rad ist allerdings ein bisschen Übungssache. „Wer hier das allererste Mal damit unterwegs ist und um eine Kurve fährt, hängt mit den Hinterrädern immer erst mal im Acker.“