Am Wochenende können auf der Holy Shit Shopping im Römerkastell wieder „in der letzten Minute-Kaufende“ fündig werden – bei außergewöhnlichen Designs und besonderen Leckereien.

Stuttgart - Virginiah experimentiert gerne – sie ist das Küken im Team des Labels Nyuzi Blackwhite. Ihr Name steht im Rucksack, den Designerin Sarah Müller an ihrem Stand auf dem Holy Shit Markt in der Phoenixhalle im Römerkastell
unter unter anderem anbietet.

 

„Die Produkte entstehen im Sozialprojekt Karai Childrens Vocational Centre nahe Nairobi, sichert dort Arbeitsplätze“, erklärt Müller. Nachhaltig: Der „Backpack“ ist up-gecycelt, besteht aus gebrauchten kenianischen Zementsäcken, die sonst verbrannt werden würden.

140 Ständen stehen bereit

Nachhaltigkeit, Individualität, Ästhetik und Einzigartigkeit seien denn auch die Kriterien für die Produkte, die bei Holy Shit Shopping präsentiert werden, betont Harriet Udroiu. „Und es ist immer Platz für Newcomer, wir wollen die Kreativszene vor Ort, aber auch darüber hinaus unterstützen.“

Udroiu hat mit Ulrike Kabyl das Format vor 15 Jahren gegründet – als tourende Kreativkaufhäuser, die eine Alternative zum klassischen Weihnachtseinkauf bieten sollen. Die Märkte für außergewöhnliche Designs und Delikatessen gastieren in der Adventszeit in Köln, Berlin, Hamburg und eben Stuttgart. Rund 250 Ausstellende hätten sich in diesem Jahr beworben – an 140 Ständen sind bis Sonntag (12 bis 20 Uhr) allerlei Geschenkideen zum „Last-Minute-Shoppen“ zu entdecken. Die Bandbreite reichte von Kosmetik und Kunst bis feine Kost, Mode bis Möbel, Schmuck und Seifen bis Schreibutensilien, Porzellan bis Portemonnaies, Taschen bis Tücher und mehr.

Es gibt Wildwax-Tücher beschichtet mit Bienenwachs

Darunter die Pforzheimer Red Cat Chocolate, die von der Bohne bis zur Kuvertüre komplett im Ursprungsland Kolumbien produzieren lassen oder die „ethischen“ Ohrringe und Ketten von Enyi, die unter anderem aus recyceltem Silber bestehen. Ehsan Alaeis Vintagelights wiederum erzählen Geschichten: Er erweckt beispielsweise ein altes Feuerwehrtelefon oder eine Konstatieruhr als Lampe zu neuem Leben. Die preisgekrönten Macherinnen des Feuerbacher Start-ups „Dot on“ indes verwandeln Fotos in Punktebilder für Kalender und mehr.

Wieder mit dabei war Omar Rock: Der Mitgründer von „Plastic is over“ produzierte als einer der ersten Wildwax-Tücher beschichtet mit Bienenwachs – zum Einfrieren, Frischhalten und Mitnehmen von Lebensmitteln. Neu stellten sich Konkrua mit ihrer Thai Kochbox vor, die thailändische Rezepte samt Zutaten in einer – in Thailand produzierten – Bambusbox liefern.

„Tolle Ideen, schöne Location, prima Atmosphäre“

Frisch vor Ort war zudem Mokey, der Schlüsselorganizer, der in Werkstätten der Behindertenhilfe herstellen lässt oder Lujno aus Berlin, die Kulturbeutel aus Kork, Kautschuk und Seide designt. Schlangen bildeten sich mitunter vor den Spirituosenständen, etwa bei Mosaik Gin oder O’Donnell Moonshine Schnäpse im Einmachglas, die erstmals mit der Kategorie Kunst gemischt wurden. „Damit Vernissagen-Feeling entsteht“, so Udroiu.

Das gefiel auch Uli, der für seine Frau eine Ledertasche kaufte. „Leder aus Bayern, handmade in Aalen! Tolle Ideen, schöne Location, prima Atmosphäre“, schwärmte er. Dani, die zum dritten Mal die Holy Shit besuchte, wünschte sich mehr Newcomer, indes Oft-Besucher Maik alles inspirierend fand, während er zur Musik wiegte. Sorgten doch DJs wie Mo Rio oder C.a.t. Weazel für die richtigen Rhythmen.