Seit mehr als sechs Wochen haben Kinder und Jugendliche ihre Schulen nicht von innen gesehen. Was im digitalen Fernunterricht gut läuft – und wo es noch immer Probleme gibt.

Stuttgart - Die 17-jährige Elisabeth Schilli, Pressesprecherin des Landesschülerbeirats, sitzt in ihrem Kinderzimmer im 3000-Einwohner-Dorf Niederschopfheim-Hohberg (Ortenau-Kreis) und hört dem Geschichtslehrer zu. Der ist auf dem Bildschirm im T-Shirt zu sehen, es geht um die DDR, und der Lehrer postet ein Wandgemälde von 1952, das Arbeiter und Anzugträger in trauter Einigkeit zeigt: „Marie, beschreib doch mal das Bild“, sagt der Lehrer. Elf Kursteilnehmer sind zugeschaltet, alle sind mit ihren Initialen erkennbar, nur zwei zeigen in der Einblendung Fotos von sich, einer hat ein Lama als „sein Porträt“ eingeblendet. Anonymität ist Trumpf in der digitalen Zeit, keiner schaltet gerne die Kamera ein.