Das Schöne an unserem Kessel ist, dass er für jeden das Richtige zu bieten hat. Auch für Landeier wie unsere Autorin. Sie ist zwar in die Großstadt gezogen, wollte den Dorfcharakter aber nicht missen. Die perfekte Kombi hat sie gefunden: Stuttgart-Sonnenberg.

Stuttgart – Gründe dafür, warum der Kesselrand mindestens genauso liebenswürdig ist wie die Innenstadtbezirke, gibt es einige. Der Trubel der Stadt ist schön und gut, aber wenn man das Großstadtleben nicht gewohnt ist, kann es auch etwas viel werden. „Klein anfangen und erstmal ein bisschen ländlich bleiben“, das dachte ich mir, als ich vor einem halben Jahr nach Stuttgart gezogen bin. Und somit hat es mich nach Sonnenberg verschlagen. Ein Stadtteil, der mein Landei-Herz höherschlagen lässt.

 

Eine Liebeserklärung an Sonnenberg

Kennst du Degerloch? Kennst du Möhringen? Ja, genau dazwischen liegt Sonnenberg. Seit ich hier wohne, ist mir aufgefallen, dass viele Sonnenberg gar nicht kennen. Oder vielleicht mal davon gehört haben. Aber das ist dann auch das höchste aller Gefühle. Dabei lässt es sich in diesem Stadtteil am südlichen Kesselrand mehr als gut aushalten. Vor allem, wenn einem das Innere des Kessels manchmal etwas zu aufregend ist.

Hier ein paar Beweise dafür, wieso Sonnenberg mit Mitte, West und Co. mithalten kann.

Villen, Wald und Wiesen: Das Stadtbild Sonnenbergs

Eher ein Dorf als eine Großstadt: Sonnenbergs naturbelassene Umgebung ist perfekt für alle, die gerne im Grünen (oder momentan Weißen) sind. Zur einen Seite Felder und Wiesen so weit das Auge reicht, zur anderen begrenzt von einem kleinen Wäldchen. Perfekt zum Spazieren, Joggen oder Radfahren. Besonders schön ist es an den Obstwiesen und Richtung Kaltental hinaus. Wegen der leicht erhobenen Lage, die im 19. Jahrhundert vor allem für den Weinbau von Vorteil war, gibt es hier tolle Aussichten. Eigentlich fühlt man sich wie auf dem Land. Dabei ist man der Innenstadt so nah: In nicht einmal 15 Minuten bringt uns die U5, U6 oder U12 an den Schlossplatz.

Auch die Gebäude hier können sich sehen lassen! Ein Mix aus alten Stadtvillen, Backsteinhäusern und vereinzelten Neubau-Träumen mit großen Gärten.

Afrikanische Gerichte, Hallenbad, Bäckerei und …

Sonnenberg hat eigentlich alles, was man im Alltag so braucht – und das im Umkreis von 500 Metern. Gegenüber der U-Bahn können Kochfaule das Harambe Afrika besuchen. Afrikanische Gerichte, aber auch Pasta, Fleisch- und Fischgerichte oder Vegetarisches gibt es hier, wenn in Deutschland nicht gerade eine Pandemie herrscht.

Wer sich zum Ausgleich vom Restaurantbesuch sportlich betätigen will, ist in Sonnenberg auch nicht verkehrt. Neben super schönen Laufstrecken durch Wald und über Wiesen, gibt’s hier auch ein Hallenbad. Mit vier Becken, Massagedüsen und einer Rutsche ist das Bad vor allem ziemlich gut ausgestattet. Preislich gesehen freuen wir Schwaben uns ebenfalls: Der zeitlich unbegrenzte Eintritt für Erwachsene kostet 4,50 Euro, für Ermäßigte sogar nur 2,70 Euro.

Die Postfiliale Papeterie in der Laustraße ist unsere Adresse, wenn wir nach dem vielen Online-Shoppen mal eine Retoure zu verschicken haben, uns nach Zeitschriften mit dem neusten Klatsch und Tratsch ist, wenn das Klebeband mal wieder leer ist oder wir neue Kugelschreiber oder Blöcke brauchen. Und am wichtigsten: Hier gibt’s „Wibele“.

Perle der Geschäfte ist vermutlich die Bäckerei und Konditorei Schrade. Das Familienunternehmen versorgt den Stadtteil mit frisch gebackenem Brot, köstlichen Brötchen und überragendem Kuchen. Und sollte einem zum Samstagsfrühstück mal die Milch ausgehen, bekommt man diese und eine kleine Auswahl anderer frischer Produkte hier ebenfalls.

…und Kevin Kurányi?!

Für wen das alles keine Gründe sind, Sonnenberg cool zu finden, haben wir noch ein Ass im Ärmel: Unser liebster ehemaliger VfB- und Nationalmannschaftsspieler Kevin Kurányi wohnt in Sonnenberg. Wenn mich also das nächste Mal jemand fragen sollte, was ich in meinem Leben bisher so erreicht habe, dann wird meine Antwort sein: Ich habe im gleichen Stadtteil wie Kevin Kurányi gewohnt. Kann ja auch nicht jeder von sich behaupten.