Horst Seehofers Rückzug als CSU-Vorsitzender ist überfällig. Er hat sich auch als Bundesinnenminister bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Warum geht er nicht gleich ganz in Pension?, fragt sich der StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Bei Horst Seehofer ist Vorsicht geboten, wenn er davon redet, ein Amt niederzulegen. Er hatte das schon wiederholt angekündigt, ohne Wort zu halten. Die Freiheit zu einer weiteren Finte werden ihm seine Parteifreunde jetzt aber nicht mehr zugestehen. Seehofers Zeit als CSU-Chef läuft ab. Sein Abgang auf Raten hat nur noch den Anschein von Freiwilligkeit. Das hat seine Erzfreundin Angela Merkel souveräner eingeleitet. Dennoch vollzieht sich der Machtwechsel an der Spitze beider Unionsparteien verblüffend parallel. Die Gleichzeitigkeit des Abtretens zweier so ungleicher Naturen macht deutlich, wie sehr sich mit diesen Rochaden die Machtkonstellationen verändern werden.