Fünf sehr unterschiedliche Protagonistinnen kämpfen mit gesellschaftlichen Frauenbildern und ihrer eigenen Selbstwahrnehmung in Karoline Herfurths Kinodrama „Wunderschön“.

Stuttgart - Es gehört Mut dazu, sich so zu zeigen, wie Karoline Herfurth es in ihrer dritten Regie-Arbeit „Wunderschön“ tut. Mal schaut sie ungeschminkt und zerknautscht ins Leere, zwei Milchpumpen an den Brüsten, später offenbart sie ausladende Körpermaße. Herfurth hat sich zehn Kilo angefuttert, um die Rolle der jungen Mutter eines Schreibabys und eines fordernden Kleinkindes glaubwürdig ausfüllen zu können. Um Frauenbilder, Selbstzweifel und den Druck zur Selbstoptimierung geht es Herfurth in ihrem Episoden- und Ensemblefilm. Die Regisseurin hat das Drehbuch selbst mitverfasst und schrammt oft hart an Klischees entlang, die stellenweise etwas überholt wirken. Doch mit ihrer wirklich famosen Besetzung gelingt es ihr dennoch, universelle Konflikte ihrer Figuren herauszuarbeiten.