Viele Kommunen gehen wegen der steigenden Bodenpreise dazu über, ihre Grundstücke nur noch auf Zeit zu vermieten.

Stuttgart - In Zeiten steigender Bodenpreise und dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum gehen immer mehr Kommunen dazu über, Flächen nicht mehr zu veräußern, sondern dem Erbbaurecht Vorrang einzuräumen. Bundesweit werden etwa fünf Prozent der Grundstücke auf diese Weise vergeben. In Stuttgart bringt der Gemeinderat mit seiner Forderung nach einer stärkeren Bodenvorratspolitik zur Vermeidung von Spekulationen mit Grund und Boden diesem 1919 eingeführten Modell ebenfalls Sympathien entgegen. Eine vom Deutschen Erbrechtsverband beauftragte Studie listet für Stuttgart 1900 Grundstücke vor allem in Kleinsiedlungen auf, davon 1100 für Wohnungsbau. In Berlin sind es 4100 Flächen, in Hamburg 4400, in Frankfurt 4500 und in Leipzig 5527.