Ex-Präsident Trump hat eine rote Linie überschritten – dieses Kapitel muss aufgearbeitet werden, meint unser USA-Korrespondent Frank Herrmann.

Washington - Wenn am Mittwoch der Impeachment-Prozess gegen Donald Trump nach dem juristischen Vorgeplänkel zum Auftakt so richtig beginnt, glauben viele zu wissen, wie er ausgeht. Mit einem Freispruch für den Angeklagten. Schließlich müssten sich 17 Republikaner mit 50 Demokraten der Senatskammer verbünden, um dies zu verhindern. Käme es so, wäre es eine faustdicke Überraschung. Denn wenn die drei Wochen seit dem Abgang Trumps eines deutlich gemacht haben, dann dies: Die Republikanische Partei ist noch immer eine Trump-Partei. Solange ihre Basis den Milliardär zum rebellischen Helden im Kampf gegen die Elite verklärt, wird sich daran so schnell nichts ändern. Wenn 45 der 50 republikanischen Senatoren das Verfahren vor dem ersten Verhandlungstag wegen vermeintlicher Verfassungswidrigkeit abbiegen wollten, ist kaum zu erwarten, dass sie sich am Ende dieses Verfahrens gegen Trump stellen.