Die Schlangen vor den Impfbussen sind lang. Ältere gehen dann oft unverrichteter Dinge wieder heim. In diesem Fall kam es aber anders.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - Eigentlich ist es eine gute Nachricht: Immer mehr Menschen lassen sich gegen das Coronavirus impfen. Ein Grund dafür könnte sein, dass man seit dem 11. Oktober für den Antigenschnelltest zahlen muss. Diesen braucht man für viele Aktivitäten wie Kino oder Museumsbesuch, wenn man weder geimpft noch genesen ist. Doch die großen Impfzentren sind mittlerweile geschlossen, stattdessen setzen neben Hausärzten vor allem die landesweit etwa 30 mobilen Impfteams die Spritze. In Stuttgart und den Kommunen auf den Fildern sind regelmäßig Impfbusse unterwegs. Vor diesen bildeten sich aber zuletzt immer häufiger immer längere Schlangen.

 

Lesen Sie aus unserem Angebot: Haben sich die Impfzentren gelohnt?

So ist es auch einem älteren Ehepaar gegangen, das auf dem Fasanenhof wohnt. „Meine Frau (81) und ich (86) haben uns zu einer Drittimpfung entschlossen. Der Impfbus auf dem Europaplatz im Fasanenhof war nicht weit, doch als wir die lange Warteschlange sahen, war die Euphorie dahin“, schreibt der Senior in einer E-Mail an unsere Zeitung. Sie standen auf der Mitte des Platzes und überlegten, unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu gehen. „Denn mir als behindertem Rollatorfahrer ist langes Warten nicht möglich“, erklärt der Fasanenhofer.

Der Mitarbeiter brachte die Formulare und half beim Ausfüllen

Doch in diesem Moment sei ein Mitarbeiter des Impfteams auf sie zugekommen, der wohl gesehen habe, dass das Ehepaar gerade wieder auf dem Rückzug war. „Er brachte uns die auszufüllenden Formulare, half beim Ausfüllen und leitete uns zum Buseingang. Nach wenigen Minuten waren wir dran, und hilfsbereite Mitarbeiterinnen halfen beim Aus- und Anziehen“, berichtet der Mann und ergänzt: „Wir waren überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft, und wir möchten den liebenswürdigen Helfern und Helferinnen vielmals danken.“

Stadt Stuttgart plant weitere Aktionen

Die Stadt Stuttgart erklärte vor wenigen Tagen gegenüber unserer Zeitung, dass es vor allem jüngere Menschen seien, welche die mobilen Impfangebote nutzen. Die Stadt plane „zusätzlich zu den Impfangeboten in den Hausarztpraxen den Ausbau der offenen Impfaktionen“, sagte Stadtsprecher Sven Matis. Geplant sei, zusätzlich zum Impfbus der SSB an zentralen Plätzen in der Innenstadt noch einen kleineren Impfbus einzusetzen. Überdies prüfe man, ob weitere temporäre Angebote im Stadtzentrum geschaffen werden können. Möglich sei zum Beispiel ein Impfcontainer. Und heute, Samstag, 23. Oktober, soll auf dem Kronprinzplatz in der Stuttgarter City ein Zelt stehen, in dem fünf Teams auf Impfwillige warten.

Übersicht Unter dranbleiben-bw.de gibt es eine Karte mit mobilen Impfaktionen.