Zuletzt kam der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wegen seltener Nebenwirkungen in die Schlagzeilen. Nun soll die Priorisierung für das Vakzin aufgehoben werden.

Berlin - Bund und Länder haben die Priorisierung für den Impfstoff von Johnson & Johnson aufgehoben. Allerdings empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) den Einsatz des Impfstoffes nur für Menschen ab 60 Jahren, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Grund seien sehr seltene, aber ernsthafte Hirnvenenthrombosen. Jüngere sollen das Vakzin aber nach Aufklärung durch einen Arzt weiter nutzen dürfen.

 

Mit der Aufhebung der Priorisierung gebe man wie bei dem Impfstoff von AstraZeneca allen die Möglichkeit nach einer ärztlichen Aufklärung mit dem J&J-Impfstoff geimpft zu werden. „Genauso wie wir es bei AstraZeneca machen, werden wir es auch bei Johnson & Johnson machen.“ Das Besondere am Impfstoff von Johnson & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden Corona-Impfstoffen nur eine Spritze davon zum vollen Schutz ausreicht.

Priorisierung bei Astrazeneca aufgehoben

Erst in der vergangenen Woche hatten die Gesundheitsminister beschlossen, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca künftig für alle möglich sind, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde auch für diesen Impfstoff damit schon voll aufgehoben.

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Von den 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18 000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller Bundesbürger voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine erste Spritze bekommen: 32,3 Prozent.