Obwohl der Vorsitzende der Ärzteschaft Böblingen die Planungen zum Impfzentrum in Holzgerlingen kritisiert, befürworten zwei Altdorfer Hausärzte das Projekt. Schon jetzt fühlen sich die beiden durch das Impfen in ihrem Hauptgeschäft massiv gestört.

Altdorf - Wenn man den Prognosen des baden-württembergischen Gesundheitsministers Manne Lucha glaubt, dann soll in den nächsten Wochen beträchtlich mehr Impfstoff im Südwesten landen. Diese Ankündigung schlägt sich auch im Landkreis Böblingen nieder: Um mit der neuen Menge an Impfdosen klarzukommen, soll in der Holzgerlinger Stadthalle ein Impfzentrum entstehen. Vorbereitungen dazu hat die Stadtverwaltung bereits getroffen. Doch das Vorhaben ist umstritten. Zuletzt kritisierte der Vorsitzende der Ärzteschaft Böblingen, Hans Joachim Rühle, dass ein kommunales Impfzentrum zu kostenintensiv und darüber hinaus überflüssig sei: Die Hausarztpraxen im Kreis sind seiner Meinung nach in der Lage, das Impfen auch in den kommenden Wochen zu stemmen. Die beiden Altdorfer Hausärzte, Hans-Peter Schweizer und Emmy Schütz-Plehn, widersprechen jedoch dem Vorsitzenden. Die beiden Mediziner befürworten das Impfzentrum, weil sie den Regelbetrieb in ihrer Altdorfer Praxis durch das Impfen stark eingeschränkt sehen.