Ein Knall – und der erste Gedanke ist: Das war eine Explosion. So erging es vielen Menschen am Mittwoch in der französischen Hauptstadt. Die Ursache für das laute Geräusch, das nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren war, ist zum Glück schnell gefunden.

Paris - Ein lauter Knall hat die Menschen im Großraum Paris aufgeschreckt und einen Moment lang für große Unruhe gesorgt. Kurz später stellte sich heraus, dass ein Kampfflugzeug am Mittwochmittag die Schallmauer durchbrochen hatte. Der Knall war in mehreren Teilen der Hauptstadt und in den Vorstädten deutlich zu hören und auch zu spüren. Viele gingen zunächst von einer Explosion aus. Sogar an der Börse und beim Tennis-Turnier French Open, das derzeit in Paris stattfindet, machte sich der Knall bemerkbar.

 

Die französische Luftwaffe bestätigte der dpa, dass ein Rafale-Jet die Schallmauer durchgebrochen hatte. Das Flugzeug sei im Luftraum der Hauptstadtregion in einem Noteinsatz gewesen, da ein Zivilflugzeug die Funkverbindung verloren habe. Einzelheiten zu diesem Zivilflugzeug blieben zunächst offen. Der Kampfjet habe die Schallmauer dann kurz vor 12 Uhr mittags im Raum Paris durchbrochen. Der Sender Franceinfo berichtete, dass das andere Flugzeug unerlaubterweise in den Pariser Luftraum gelangt war.

Partie bei den French Open unterbrochen

In Paris hat der Knall für Aufregung gesorgt. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete von einer Druckwelle im Süden von Paris, die seine Haustür kurzzeitig nach innen gedrückt habe. Die Polizei gab bereits wenige Minuten nach dem Geräusch Entwarnung: „Es gibt keine Explosion, es ist ein Kampfflugzeug, das die Schallmauer durchbrochen hat“, schrieb sie auf Twitter. Sie rief die Menschen in der Stadt auf, nicht die Notfallleitungen zu blockieren.

Der Knall unterbrach auch die Partie von Dominik Koepfer gegen den Schweizer Stan Wawrinka bei den French Open kurz. Die beiden Spieler standen für einen Moment irritiert auf dem Platz, als das Geräusch zu hören war. Die Szene weckte Erinnerungen an den Terror am Stade de France im November 2015. Damals waren während des Fußball-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich Detonationen zu hören.

Angst vor Terror allgegenwärtig

Die Angst vor dem Terror ist in Frankreich allgegenwärtig. Erst am Freitag hatte ein Angreifer zwei Menschen mit einem Hackmesser in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ angegriffen und verletzt. Gegen ihn wird wegen Terrorverdachts ermittelt. Frankreichs Regierung warnt immer wieder davor, dass die Terrorgefahr im Land extrem hoch sei.

Auch am Aktienmarkt war ein kurzer Schreck zu spüren. Der französische Leitindex Cac-40 und der deutsche Dax gaben jeweils knapp ein halbes Prozent nach. Als sich die Ursache herausstellte, holten die Indizes ihre Verluste auf.