Waffen, Drogen, Kinderpornografie. In einem abgeschirmten Teil des Internets floriert die Kriminalität. Nun melden Ermittler die Festnahme von Cyberkriminellen.

Mainz - Deutschen Ermittlern ist ein Schlag gegen international agierende Cyberkriminelle gelungen: Am Donnerstag seien bei einer Aktion in Rheinland-Pfalz mit mehreren Hundert Einsatzkräften sieben Tatverdächtige festgenommen worden, unter anderem Betreiber eines illegalen Rechenzentrums, teilte das Landeskriminalamt am Abend mit. Ein im nördlichen Rheinland-Pfalz betriebener Server sei vom Netz genommen und sichergestellt worden. Bei den Verdächtigen handle es sich um Mitglieder einer international agierenden Bande.

 

Ein LKA-Sprecher sagte am Abend, gegen die Festgenommenen werde wegen Waffenhandels, Kinderpornografie und Drogenhandels ermittelt. „Alles, was man sich im Darknet vorstellen kann“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Trier. Es seien mehrjährige Ermittlungen des LKA und anderer Behörden vorhergegangen.

Von dem Rechenzentrum aus sei auch der weltweit zweitgrößte Darknet-Marktplatz „Wall Street Market“ betrieben worden, den Ermittler im Frühjahr zerschlagen hatten. Über die Online-Plattform wurden neben Rauschgift unter anderem auch ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt, wie es damals hieß. Das Darknet ist ein abgeschirmter Teil des Internets. Auch ein Angriff auf Telekom-Router vor drei Jahren sei von dem Rechenzentrum ausgegangen, teilte das LKA am Donnerstag mit. Am Freitag wollen die Ermittler über weitere Details informieren.