Tag der offenen Tür: Kindergarten und Feuerwehr unter einem Dach.

Weil der Stadt - Es ist ein ganz schöner Trubel. Fröhlich und kreischend rennen die Kinder umher, ziehen ungeduldig an den Ärmeln ihrer Eltern und können kaum erwarten, dass es losgeht. Die Stimmung ist ausgelassen und als der Bürgermeister kommt, sind alle voller Erwartungen.

 

Mit einem Tag der offenen Tür sind die neuen Räume der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ und die der Feuerwehr in Schafhausen offiziell eröffnet worden. Kinder, Eltern und Schaulustige konnten das neue Gebäude in der Ortsmitte erkunden. Schon seit vielen Jahren sind Feuerwehr und Kindertagesstätte im Ort in einem Haus untergebracht – daran hat sich auch nach dem Umzug nichts geändert.

Wunsch nach Ganztagsbetreuung

„Genau vor sechs Jahren kamen die ersten Überlegungen auf, wie die neue Kita aussehen soll. Schon damals wurde der schlechte bauliche Zustand des alten Kindergartens beklagt und in Schafhausen kam der immer stärkere Wunsch nach einer Ganztagsbetreuung auf“, sagt Thilo Schreiber, der Bürgermeister von Weil der Stadt. „Schnell wurde klar, dass fast alles für einen Neubau spricht.“ Die Kita konnte Ende 2017 in das neue Gebäude umziehen.

Bei der Feuerwehr dauerte es ein ganzes Jahr länger, denn das Feuerwehrgerätehaus wurde erst im Dezember 2018 fertig. „Der Einzug der Feuerwehr musste oft aufgeschoben werden, denn es lief nicht alles nach Plan. Doch jetzt ging zum Glück alles Schlag auf Schlag und wir konnten einziehen“, schildert Thomas Esalneck. Er ist der Abteilungskommandant der Feuerwehr in Schafhausen und hat sich sehr für die neuen Räumlichkeiten eingesetzt. „Wir haben viel Ausrüstung – das braucht alles seinen Platz. Die Vergrößerung war deshalb wirklich notwendig.“ Jetzt fühle sich die Wehr hier wohl. „Alles hat so langsam seinen Platz und ist aufgeräumt. Da kann man anfangen, sich einzuleben“, sagt er . Die Baukosten für das neue Haus belaufen sich auf 3,3 Millionen Euro. Doch Thilo Schreiber versichert: „Das ist gut angelegtes Geld. Denn es ist ein neues modernes Haus in der Ortsmitte geschaffen worden, auf das wir alle stolz sein dürfen.“

Freie Entfaltung

Mit dem neuen Gebäude unterstützt die Stadt nicht nur die Feuerwehr und die Kinder, sie unterstützt auch das besondere pädagogische Konzept, das die Kita „Wirbelwind“ verfolgt. „Unser Motto lautet: Kinder sind keine Fässer, die gefüllt werden müssen, sondern Feuer, die entfacht werden wollen“, sagt Tanja Kobler, die Kita-Leiterin. „Bei uns haben die Kinder die Möglichkeit zu gucken, was ihnen Spaß macht und dürfen selber aussuchen, wie sie den Tag verbringen wollen“, sagt sie. Dieses Konzept der freien Entfaltung kommt bei vielen Eltern sehr gut an. Die 100 Plätze im Kindergarten sind alle belegt und das 13-köpfige Erzieherteam hat viel zu tun.

Mit einer Fläche von knapp 800 Quadratmetern ist das Angebot für die Kinder riesig. Es gibt einen großen Garten mit Rutsche und Schaukel, einen langen Flur und viele große lichtdurchflutete Räume. „Unser Kindergarten hat vier Gruppenräume, in die wiederum vier verschiedene Bildungsräume eingegliedert sind. Es gibt den Werkraum, den Raum der Sinne, den zum Forschen und zum Experimentieren sowie den Rollenspielbereich“, erklärt Tanja Kobler. Zusätzlich gibt es einen Bewegungsraum, ein Bistro und einen Ruheraum zum schlafen.

Lernen und Lachen

„Jeder Raum ist mindestens mit einer Fachkraft besetzt. So sind alle Kinder versorgt“, erläuter die Kita-Leiterin. Zusätzlich hat der Kindergarten ein eigenes System, um zu wissen, in welchem Raum die Kinder gerade sind. „In jedem Gruppenraum gibt es eine große Pinnwand, auf der die verschiedenen Räume im Kindergarten abgebildet sind. Die Kinder hängen ein Foto von sich zu dem Raum, in den sie gehen wollen“, sagt Kobler.

Viele haben die Möglichkeit genutzt, sich das neue Feuerwehrgerätehaus und den neuen Kindergarten anzusehen. Tanja Kobler: „Wir wollen weg vom Klassischen und sehen, was die Kinder wirklich brauchen, und zeigen, dass Lachen und Lernen zusammen funktionieren können.“