Spannendes Rennen in Ohmden, ruhiger Wahlabend in Wolfschlugen. Es gehört wenig prophetische Gabe dazu, den Verlauf der sonntäglichen Bürgermeisterwahlen in den beiden Gemeinden auf den Punkt zu bringen.

Ohmden/Wolfschlugen - Die Kandidatin Fridi Miller tritt sowohl in Ohmden, als auch in Wolfschlugen zur Bürgermeisterwahl an. Damit, und mit dem Wahltermin am Sonntag, 4. März, sind die Gemeinsamkeiten aber auch schon erschöpft. Während in Wolfschlugen der Schultes Matthias Ruckh wohl unangefochten auf seine zweite Amtszeit zusteuert, bewerben sich in Ohmden neben der unvermeidlichen Fridi zwei ernsthafte Kandidaten um die Nachfolge des nach Altbach gewechselten Bürgermeisters Martin Funk.

 

Ganz oben auf dem Stimmzettel steht der Name von Barbara Born. Die Diplom-Verwaltungswirtin, Jahrgang 1968, leitet derzeit die Fachbereiche Stadtplanung und Bauverwaltung der Stadt Wendlingen. In den vergangenen Wochen hat sie in Gesprächen mit Vereinsvertretern, Mitgliedern des Gemeinderats und vor allem mit nahezu flächendeckenden Hausbesuchen sich und ihre Ziele bekannt gemacht.

Ochsentour an den Haustüren

Zumindest die Ochsentour an den Haustüren hat sich ihr größter Konkurrent, der ebenfalls 1968 geborene Michael Frank, sparen können. Der gelernte Baumechanikermeister und Fertigungsleiter setzt auf den Heimvorteil. Er wohnt seit elf Jahren am Ort und sitzt für die Wählervereinigung Für Ohmden auch im Gemeinderat. Er und Barbara Born, treten als parteilose Kandidaten in den Ring. Die dritte Bewerberin, die Sindelfinger Familienhelferin Fridi Miller, sieht ihre Kandidatur in Ohmden – wie auch die anderen 50 Bewerbungen landauf, landab – als eine weitere Etappe auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Berufsziel, Bundeskanzlerin zu werden.

Mit ihrer Bekenntnis „Ich brauche euer Dorf nicht und ihr mich wahrscheinlich auch nicht“ dürfte sie kaum in den sich abzeichnenden Zweikampf eingreifen können. Der allerdings elektrisiert sie die Ohmdener Wählerinnen und Wähler. Die öffentliche Kandidatenvorstellung hat mehr als 350 Besucher in die Gemeindehalle gelockt. Das ist immerhin ein Viertel der 1423 Wahlberechtigten. Sollte am Sonntag wider Erwarten keiner der Bewerber die 50-Prozent-Marke überspringen, dann wird am Sonntag, 18. März, in der mit rund 1700 Einwohnern zweitkleinsten Gemeinde im Kreis Esslingen noch einmal gewählt.

Kein Kinoeffekt

Eine Neuwahl bleibt Wolfschlugen auf jeden Fall erspart. „Sie machet dia Sach scho recht“, hat Matthias Ruckh im eher verhalten geführten Wahlkampf nicht nur einmal gehört. Schon jetzt leitet der Amtsinhaber aus der verbreiteten Einstellung für sich ab, dass es nicht von Frust und Desinteresse an der Arbeit im Rathaus kündet, wenn am Sonntag nur wenige der 5091 Wahlberechtigen der Gemeinde abstimmen gehen. „Ich nehme das dann als Vertrauensbeweis“, hat sich der Schultes vorgenommen. Nur die 75 Prozent Zustimmung, mit der er seinerzeit ins Amt gewählt worden ist, würde er gern übertreffen.

Die Kandidatenvorstellung in der Festhalle der 6500 Einwohner zählenden Gemeinde hat Ruckh als Solist bestritten. Seine einzige Mitbewerberin, Fridi Miller, hat den zeitgleichen Termin in Ohmden vorgezogen. Damit habe der Kinoeffekt gefehlt, kommentiert Ruckh beinahe bedauernd.