Mit der 30 Jahre alten Tragikomödie „Indien“ von Josef Hader mischt sich die Esslinger Landesbühne in hochaktuelle Debatten ein. Wie viel Rassismus verbirgt sich hinter einer kleinbürgerlichen Fassade?

Die Demütigung trifft ins Herz. „Ziehen Sie Ihre Schuhe aus“, sagt der verklemmte Yuppie Kurt Fellner zu dem Wirt, dessen Haus er im Auftrag des Tourismusverbands kontrollieren soll. Plötzlich spürt er gewaltige Macht über den Mann aus der Provinz. „Ich möchte schauen, ob Sie stinkende Socken haben.“ Diesen Rausch kostet Marcus Michalski in der Inszenierung der Tragikomödie „Indien“ an der Esslinger Landesbühne gnadenlos aus. Sein Kollege Bösel sitzt daneben. Christian Alexander Koch lacht so bösartig, dass die Stimmung vollends in ein teuflisches Spiel kippt.