Erst bebt auf Sulawesi die Erde, dann schwappt eine mächtige Tsunamiwelle über die Küste der Insel. 48 Leichen sind geborgen, doch noch weit mehr könnten unter Schlamm und Trümmern begraben liegen.

Jakarta - Nach den schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi und einem tödlichen Tsunami zeichnet sich das Ausmaß der Katastrophe immer deutlicher ab. 384 Menschen kamen nach neuesten Angaben des Katastrophenschutzes vom Samstag ums Leben, mehr als 350 wurden verletzt. Und die Zahl der Opfer dürfte noch weiter steigen, wie Behördensprecher Sutopo Nugroho sagte. „Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können“, erklärte der Direktor der Undata-Klinik in der Inselhauptstadt Palu, Komang Adi Sujendra.

 

Laut Katastrophenschutz gehen die meisten Toten auf das heftigere der beiden Erdbeben zurück, das mit einer Stärke von 7,4 am Freitagabend (Ortszeit) ganz Sulawesi erschütterte. Zuvor hatte es schon ein Beben der Stärke 5,9 gegeben.

Der zweite Erdstoß löste eine hohe Meereswelle aus, die über die Küste der Inselhauptstadt Palu hereinbrach. Viele Menschen gerieten in Panik. Mehrere Häuser wurden weggeschwemmt. Auch eine Shopping Mall und eine Moschee nahmen schweren Schaden.

In Indonesien bebt die Erde immer wieder

Andere Orte an der Küste Sulawesis, einer der größten indonesischen Inseln, sind ebenfalls betroffen. Mehrere Häuser und Kommunikationsleitungen wurden zerstört, der Flughafen der 350 000-Einwohner-Stadt Palu geschlossen. Nur Hubschrauber dürfen landen.

Das Zentrum des zweiten Erdbebens, lag in rund zehn Kilometern Tiefe, etwa 80 Kilometer nördlich von Palu.

Indonesien - mit mehr als 260 Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Staaten - liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einer geologisch sehr aktiven Zone. Dort bebt die Erde immer wieder. Bei mehreren Erdstößen auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok - der Nachbarinsel von Bali - kamen im Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben. Auch Vulkanausbrüche sind in Indonesien keine Seltenheit.