Die europäische Notenbank will die hohe Inflation bekämpfen. Doch sie fürchtet, mit ihren Zinserhöhungen die Südeuropäer – insbesondere die Italiener – zu überfordern. Düstere Erinnerungen werden wach.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Die Europäische Zentralbank (EZB) „steht mit einem Fuß auf der Bremse und gibt mit dem anderen Gas“. So umschreibt LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer den schwierigen Spagat, den sich die Notenbank vorgenommen hat. Einerseits will sie mit Zinserhöhungen die Kreditnachfrage bremsen und damit der Inflation Einhalt gebieten. Gleichzeitig aber plant sie gezielte Geldspritzen für hochverschuldete Länder, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag bekräftigte.