Beim Inline Alpin Slalom in Unterlenningen regnet es in Strömen – den Rennfahrern macht das nichts aus. Bei der Abfahrt geht’s auf den Rollen mit Vollgas in Richtung Ziel.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Lenningen - Dunkle Wolken hängen über dem Lenninger Tal. Es regnet in Strömen, als sich am Sonntag gegen 11.30 Uhr die Fahrer zum Start des Inline- Alpin-Slaloms in der Hopfenburgstraße in Unterlenningen versammeln. 93 Teilnehmer verschiedener Altersklassen preschen den Hang auf Inline-Skates runter. „Auf geht’s! Hop, hop, hop!“, feuern hart gesottene Zaungäste unter Regenschirmen die Fahrer an. Nach 240 Metern ist das Ziel in der Breitensteinstraße erreicht. Die meisten Fahrer brauchen dafür keine halbe Minute. Ein rollender Sekundenspaß mit hohem Adrenalingehalt. Aus einem Sommertraining für den Skisport hat sich die mittlerweile eigenständige Sportart entwickelt.

 

„Es war nass, aber nach der Kurve lief es besser“, kommentiert die zwölfjährige Louise ihren Lauf. Angst hat die Nachwuchsläuferin nicht, sagt sie. Gut geschützt mit Helm und Protektoren sind auch die großen Fahrer. Mit dabei ist die zweifache Weltmeisterin Manuela Schmohl aus Unterensingen, die vor wenigen Tagen in Barcelona den Titel holte. Die 29-Jährige genießt das Heimspiel. „Für mich ist es toll, hier mitzufahren, weil ich so viele kenne. Und ein Wettkampf ist immer ein gutes Training.“

„Bei Regen muss man technisch sehr genau arbeiten.“

Der Regen störe sie nicht. „Wir betreiben eine Outdoor-Sportart. Da muss man mit jedem Wetter zurecht kommen“, sagt Moritz Doms aus Tuttlingen. „Ich bin kein Experte für Regenfahrten, eine trockene Straße wäre mir lieber“, gibt er aber zu. Auch der 23-Jährige ist frisch gebackener Weltmeister. Adrenalin und das Tempo machen für ihn den Reiz aus.

Ab dem Jugendalter starten die Fahrer auf den Inlinern in voller Montur von einer Startrampe aus, damit es mit Schwung die Abfahrt mit sechs Prozent Gefälle durch die Tore rasant abwärts geht. „Bei Regen muss man technisch sehr genau arbeiten. Man ist langsamer und die Rutschgefahr ist höher“, so Schmohl.

Nächstes Jahr der Deutschland-Cup

Das Wetter macht den Veranstaltern vom TV Unterlenningen einen Strich durch die Rechnung. „Wir organisieren den Slalom alle zwei Jahre und fangen fünf Monate zuvor mit den Vorbereitungen an“, so Kira Bosch, die bis vor ein paar Jahren mit Schmohl und Doms im deutschen Nationalteam fuhr und heute den Nachwuchs in Unterlenningen trainiert.

Mit rund 700 Besuchern habe sie gerechnet, gekommen sind nur ein paar wenige. Am wichtigsten sei das Rennen für den Nachwuchs, sagt Bosch. „Die Kleinen sollen das Gefühl für den Wettkampf entwickeln und sie können hier wichtige Punkte sammeln.“ In zwei Läufen wurden der Deutsche-Inline-Alpin Cup, der Baden-Württemberg-Cup und der Regio-Cup gewertet. „Wir haben rund 100 Helfer hier, ohne die würde das gar nicht gehen.“ Im nächsten Jahr sind diese erneut gefordert. Bosch: „Da wollen wir hier den Deutschland-Cup veranstalten.“