Baden-Württembergs Innenminister Strobl hält nichts von einer schnellen Ausweitung des Schengen-Raums auf Bulgarien und Rumänien. Beide Staaten hätten noch nicht die nötige Reife dafür.

Stuttgart - Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat sich gegen eine schnelle Ausweitung der Schengen-Zone ohne Grenzkontrollen auf Rumänien und Bulgarien ausgesprochen. „Beide Länder haben in den letzten Jahren zwar Fortschritte bei der Bekämpfung der Kriminalität und der Korruption gemacht, ich sehe aber nicht, dass sie die Reife für einen Schengen-Beitritt schon erreicht haben“, sagte Strobl auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Da haben wir noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Und klar ist und bleibt: Bei Sicherheitsfragen gibt es keinen Rabatt.“

 

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte am Mittwoch in einer Grundsatzrede angemahnt, alle EU-Staaten in das Abkommen von Schengen von 1985 aufzunehmen, mit dem die ständigen Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Staaten abgeschafft wurden. Dass Juncker aber eine Vision habe, tue Europa gut, sagte Strobl, der auch CDU-Bundesvize ist. „Das europäische Projekt hat nur eine Zukunft, wenn wir es gemeinsam weiterdenken.“