Adrienne Form ist die neue Citymanagerin von Renningen. Parallel ist die 48-Jährige in Kindergärten in der Sprachförderung tätig, erzählt sie im Interview.

Mit Adrienne Form hat Renningen nun eine neue Citymanagerin. Ihre Aufgabe ist es, die Innenstadt zu stärken, vom Einzelhändler bis zum Gastronom, und zwar über Veranstaltungen und Aktionen vor Ort. In der Rankbachstadt ist die 48-Jährige keine Unbekannte – allerdings in einer ganz anderen Tätigkeit.

 

Frau Form, Sie arbeiten schon länger in Renningen, aber nicht in der Wirtschaft.

Ich bin in der Sprachförderung tätig und arbeite mit Kindergartenkindern. Das ist eine sehr schöne Arbeit, die ich schon einige Jahre mache.

Wie kamen Sie dann zu der Stelle der Citymanagerin?

Studiert habe ich Geografie in Stuttgart. Der Studiengang ist breit gefächert, man kann damit zum Beispiel in die Stadtplanung oder ins Marketing gehen. Ich habe dann auch für kurze Zeit bei der Stuttgart Marketing GmbH gearbeitet und war dort für die Organisation von Stadtführungen zuständig. Danach war ich in der Landschaftsplanung in Stuttgart, habe aber gemerkt, dass mir bei der Büroarbeit der Kontakt zu den Menschen fehlt. Ich habe daher eine Weiterbildung in Tourismus- und Betriebswirtschaft gemacht und war anschließend als Reiseveranstalterin tätig. Nach einer längeren Familienpause habe ich in der Sprachförderung angefangen. Aber ich wollte ergänzend noch etwas anderes machen. Dass ich im Mitteilungsblatt auf die Stellenausschreibung zur Citymanagerin gestoßen bin, war ein echter Glücksfall.

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Was ist Ihre Aufgabe als Citymanagerin in Renningen?

In erster Linie geht es darum, dass man den Innenstadtbereich fördert, Gastronomen, Einzelhändler, Dienstleister. Das geht am besten über Aktionen und Veranstaltungen, mit denen man die Bürger auf die Angebote aufmerksam macht. Im April hatten wir zum Beispiel eine Osteraktion für Kinder in den Geschäften und später den Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag. Andere Wege zur Stärkung der Innenstadt sind Angebote wie der Euro-Chip, den es hier schon gibt. Das ist eine stadtinterne Währung, die wie ein Gutschein funktioniert und bei Renninger Betrieben eingesetzt werden kann. Ich arbeite auch eng mit dem Gewerbe- und Handelsverein zusammen.

Sie arbeiten derzeit fünf bis sechs Stunden in der Woche, wie viel kann man in dieser Zeit überhaupt schaffen?

Das ist in der Tat nicht so viel Zeit, man darf es aber auch nicht so streng sehen. In Zeiten mit mehr Veranstaltungen, gerade um Ostern, arbeite ich natürlich mehr, in den Sommerferien passiert dafür deutlich weniger.

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Was sind Ihre Pläne?

Die nächste Aktion, die wir geplant haben, ist der Renninger Einkaufsbummel am 8. Juli. Früher war die Aktion bekannt als lange Einkaufsnacht. Ansonsten ist mein Ziel, alle Geschäfte und Dienstleister in der Stadt einmal aufzusuchen, mich vorzustellen und ins Gespräch zu kommen.

Geschäfte und Dienstleister gibt es nicht nur in der Renninger Kernstadt. Werden diese bei der Planung von Veranstaltungen auch berücksichtigt?

In erster Linie geht es beim Citymanagement tatsächlich um die direkte Innenstadt. Aber bei allen Veranstaltungen werden Geschäfte, die weiter am Rand der Stadt liegen, natürlich auch einbezogen und können sich beteiligen. Und wir haben einige sehr interessante Randbereiche in Renningen, die man da gut einbinden kann, zum Beispiel das Einkaufszentrum Süd.

Wo sehen Sie in Renningen besondere Vorteile oder Herausforderungen gegenüber anderen Städten?

Spezielle Problemfelder sind mir direkt noch nicht bekannt. Da muss ich erst mal abwarten, was sich aus den Gesprächen mit den Händlern ergibt. Aber ich glaube, die Vorteile von Renningen bestehen vor allem darin, dass wir einen guten Branchenmix haben, gerade in der Innenstadt. Wir haben unterschiedliche Gastronomie, Elektrohändler, Kleidungsgeschäfte, sogar einen Spielwarenladen, das ist auch nicht selbstverständlich. Darauf kann man gut aufbauen.