Nachdem die CDU ihre Blockade aufgegeben hat, scheint der Weg frei zu sein für eine Umgestaltung von Arsenal- und Schillerplatz. Noch in diesem Jahr soll ein Planerwettbewerb ausgeschrieben werden.

Ludwigsburg - Nachdem die CDU ihre ablehnende Haltung aufgegeben hat, scheint jetzt der Weg frei zu sein für eine Umgestaltung von Arsenal- und Schillerplatz. In der jüngsten Sitzung des Ludwigsburger Bauausschusses zeichnete sich eine Mehrheit dafür ab, die Arsenalstraße für den Individualverkehr zu sperren. Künftig sollen dort nur noch Busse fahren dürfen. Offen ist noch, ob eine Tiefgarage gebaut wird. Noch in diesem Jahr soll ein Planerwettbewerb ausgeschrieben werden.

 

„Seit 1998 wird über eine Umgestaltung des Schiller- und des Arsenalplatzes diskutiert“, sagte Elga Burckhardt von der ökologischen Lubu-Liste. Eine Großteil der Plätze soll begrünt und die Aufenthaltsqualität durch Spiel- und Sitzangebote erhöht werden. Wenn es nun endlich gelänge, die Autos aus dieser wichtigen Kernfläche auszusperren, sei sie auch bereit, manche Kröte zu schlucken, sagte sie. Etwa den Bau einer Tiefgarage, die sie im Grunde für überflüssig halte.

Ungenutzte Parkplätze im Umfeld

Von der Tiefgarage aber hängt das Ja der Christdemokraten ab. „Als Verfechter des Durchgangsverkehrs und von oberirdischen Parkplätzen, wären wir zu einem Kompromiss bereit“, sagte Reinhold Noz (CDU), „es ist ein großer und schwerer Schritt für uns. Aber wir können uns inzwischen vorstellen, dass die Arsenalstraße autofrei wird.“ Volker Kugel habe viel Einfluss auf die CDU-Entscheidung genommen. Der Geschäftsführer des Blühenden Barock hatte bei einer Klausurtagung zur Ludwigsburger Innenstadtentwicklung klar Partei für ein grünes Zentrum ergriffen. Um dabei jedoch den Einzelhandel nicht zu gefährden, so Noz weiter, sei es unerlässlich, unter dem Schillerplatz eine Tiefgarage zu bauen – als Ersatz für die vor dem Staatsarchiv wegfallenden Stellplätze.

Auch die Grünen und Teile der SPD-Fraktion würden lieber keine Tiefgarage bauen. Auch angesichts teurer Pflichtaufgaben wie der nötigen Sanierung des Schulzentrums West, dem Umbau des Omnibusbahnhofs und dem Neubau einer Grundschule an der Fuchshofstraße müsse gespart werden, meinte Grünen-Stadträtin Christine Knoß. Statt eine unterirdische Garage zu bauen, sollte man sich lieber über weitere Verkehrsberuhigungen – etwa in Teilen der Wilhelmstraße und in der Myliusstraße – den Kopf zerbrechen.

„Für uns die Schließung der Arsenalstraße schon lange gesetzt“, sagte Dieter Juranek (SPD). Bevor man jedoch eine neue Tiefgarage baue, wünsche sich seine Fraktion eine eingehende Prüfung der vorhandenen Parkmöglichkeiten. „Es gibt noch Kapazitäten“, sagt Juranek. Die Kreissparkasse verfüge über viele, meist ungenutzte Stellflächen. Außerdem sei zu prüfen, ob ein größeres Parkangebot an den Bärenwiesen nicht weiterhelfen könne.

Freie Wähler beharren auf kleiner Lösung

Die Freien Wähler tun sich schwer mit dem Kompromiss. Sie forderten stets eine kleine Lösung für die City: Nur ein Teil soll begrünt werden und etwa ein Drittel der Fläche am Arsenalplatz Parkzone bleiben. „Man muss sich ein bisschen mehr Gedanken über das Parkhaus machen“, sagte Bernhard Remmele (FW). Auf dem Areal der Bärenwiese sei eine Garage sinnvoller, weil davon auch das Forum am Schlosspark und das Blüba profitierten, meint Remmele. Der parteilose Harald Lettrari schloss sich der CDU an: Ein Parkhaus an der Bärenwiese sei ein Unding und noch dazu viel zu weit von der Innenstadt entfernt.

Die Kosten für den avisierten Gestaltungswettbewerb schätzt Stadtplaner Martin Kurt auf etwa 100 000 Euro. Geplant werden müsse mit einer Tiefgarage: „Umgekehrt geht es nicht. Wir können sie nicht nachträglich einplanen, aber wir können die geplante Garage am Ende weglassen.“