Fenerbahce Istanbul buhlt offenbar um Berkay Özcan vom VfB Stuttgart. Der 20-Jährige sieht jedoch seine Zukunft beim Bundesligisten. Zurzeit fällt Özcan zwar verletzt aus – doch es gibt Hoffnung, dass er früher ins Training zurückkehren kann als gedacht.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Diesmal ist es Fenerbahce. In der Türkei wird einmal mehr über einen Wechsel von Berkay Özcan an den Bosporus spekuliert. In der Tat ist es so, dass bei dem türkischen Jungnationalspieler vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart regelmäßig Anfragen von den großen Istanbuler Clubs (Fenerbahce, Besiktas, Galatasaray) eingehen.

 

An dem nun kolportierten Interesse kann also gut etwas dran sein, an einem Weggang aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt jedoch nicht. Er bleibe in Stuttgart, wenn sich nicht etwas ganz Drastisches tue, heißt es aus seinem Umfeld.

Berkay Özcan will sich beim VfB Stuttgart durchsetzen

Berkay Özcan zählt zu den Toptalenten der Türkei, Anfang Juni kam er im Länderspiel gegen Tunesien (2:2) zu seinem Debüt im A-Nationalteam – da ist es nicht verwunderlich, dass er in seinem Heimatland Interesse weckt. Doch der in Karlsruhe geborene 20-Jährige sieht sich als Stuttgarter Junge. Er ist der bisher letzte VfB-Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der den dauerhaften Sprung in den Profikader meisterte. Und er will sich nach wie vor in Stuttgart, wo er seinen Vertrag Ende des vergangenen Jahres ohne Ausstiegsklausel bis 2021 verlängert hat, durchsetzen.

Zunächst muss der technisch beschlagene Mittelfeldspieler allerdings erst wieder gesund werden. Nach seiner Einwechslung zur Pause im Heimspiel Anfang November gegen Eintracht Frankfurt (0:3) verletzte er sich und musste in der 85. Minute wieder ausgewechselt werden. Die Diagnose: Syndesmosebandriss, vorzeitiges Ende der Hinrunde. Berkay Özcan hatte jedoch insofern Glück im Unglück, dass er nicht operiert werden musste. Es gibt Hoffnung, dass er bereits Ende des Monats ins Training zurückkehren kann.

Unter Hannes Wolf lief es gut, unter Tayfun Korkut nicht

Und dann heißt es für ihn auch weiterhin: neuer Trainer, neue Chance. Nach seinem Profidebüt zum Zweitligaauftakt im August 2016 erlebte er unter dem Coach Hannes Wolf gute Tage. Auf dem Weg zum Aufstieg kam er in 21 Spielen zum Zug und erzielte zwei Tore. In der Bundesliga hatte er in den letzten elf Spielen vor der Trennung von Hannes Wolf im vergangenen Januar ebenfalls einen festen Platz in der Mannschaft, spielte in der Regel von Beginn an.

Bei dessen Nachfolger Tayfun Korkut waren seine Dienste dagegen nicht so gefragt: In der erfolgreichen vergangenen Rückrunde wurde er nur noch dreimal eingewechselt, in dieser Spielzeit nur einmal – zumeist fehlte er in dieser Saison am Spieltag komplett im Aufgebot. Der neue VfB-Trainer Markus Weinzierl dagegen holte Berkay Özcan nach seinem Amtsantritt im Oktober zunächst zurück in den Kader und wechselte ihn in den folgenden zwei Partien zweimal ein. Bis der Syndesmosebandriss den 20-Jährigen jäh ausbremste. Doch nach der jüngsten Prognose kann er ja womöglich schon früher zurückkehren als gedacht, um in der Bundesliga richtig Fuß zu fassen.