Mustafa Ünal, Trainer der Kickers-B-Junioren, freut sich mit seiner Mannschaft auf die große nächste Aufgabe.

Degerloch - Am Samstag empfangen die B-Junioren-Fußballer der Stuttgarter Kickers im ADM-Sportpark den FC Bayern München zum Punktspiel in der U-17-Bundesliga. Nicht nur vom Tabellenstand (Schlusslicht gegen Zweiter), sondern auch von den Möglichkeiten der Vereine her ist das ein Duell David gegen Goliath. Der Kickers-Trainer Mustafa Ünal wagt einen Ausblick.

 

Herr Ünal, Ihre Mannschaft wartet nach neun Spielen noch auf den ersten Saisonsieg. Kann der ausgerechnet gegen die Bayern gelingen?

Es wäre kein Weltwunder, wenn wir einen Punkt holen würden oder sogar gewinnen. Wir haben es ihnen auch schon vergangene Saison zweimal schwer gemacht und erst kürzlich gegen die mit den Bayern punktgleichen Mainzer nur unglücklich mit 0:1 verloren. Realistisch ist aber, dass wir die Punkte für den Klassenverbleib gegen andere Gegner holen.

In der vergangenen Saison hat ihre Mannschaft dieses Ziel souverän erreicht.

Das war ein überdurchschnittlich guter Jahrgang, den wir im vergangenen Jahr hatten. Uns war allen bewusst, dass es diesmal deutlich schwerer werden würde. Wir sind immer noch die Jugendmannschaft eines Fünftligisten, der mit Bayern, Eintracht Frankfurt und Hoffenheim in einer Liga spielen darf. Das ist an sich schon eine sensationelle Leistung, dass uns dies nun schon in der fünften Saison gelingt.

Inwieweit unterscheiden sich die Möglichkeiten gegenüber diesen Teams?

Das beste Beispiel sind die Spielertransfers. Die Bayern haben drei Jugend-Nationalspieler aus Glasgow und von Chelsea geholt, unsere Neuzugänge kommen von unterklassigen Vereinen aus der Region. Das sagt schon viel, aber wir fühlen uns sehr wohl in unserer Rolle und freuen uns, wenn wir unsere Jungs gut entwickeln und sie da einigermaßen mithalten.

Und der Klassenverbleib ist trotzdem erneut drin?

Ich würde bis zur Winterpause gerne noch zwei Spiele gewinnen, dann gehen wir mit guten Aussichten in die Rückrunde. Die Gegner, mit denen wir uns realistisch messen, sind Greuther Fürth oder der SV Wehen. Aber selbst da sprechen wir noch über Konkurrenten, deren Profiteams aktuell drei Klassen über unserer ersten Männermannschaft spielen.

Dürfen sich Ihre Jungs am Samstag Autogramme vom gegnerischen Trainer holen? Der heißt Miroslav Klose. . .

Sofern der Fokus auf dem Platz liegt, hätte ich nach dem Spiel nichts dagegen. Miroslav Klose ist ein absolutes Idol im deutschen Fußball und ein großer Sympathieträger. Sollten Bayern-Spieler kommen und meine Unterschrift wollen, dann bekommen sie diese natürlich auch (lacht).