Sport: Jürgen Frey (jüf)
Werden wir es noch erleben, dass der VfB Stuttgart vor RB Leipzig in der Tabelle steht?
Warum denn nicht? Der VfB hat als Club immer noch das Potenzial eines Erstligisten, der in der Bundesliga sicher auf einem einstelligen Platz landen kann, wenn keine großen Fehler gemacht werden.
Das ist ja genau das Problem.
Natürlich ist der VfB nicht in der zweiten Liga gelandet, weil er Pech hatte. Er hat einiges dafür getan. Aber die Möglichkeiten, konstant wieder in der Bundesliga zu spielen, gibt es nach wie vor. Und im Moment macht der VfB ja genau das Richtige: Er setzt auf einen jungen, zukunftsorientierten Trainer und auf Spieler, die den Kader verjüngen.
Wenn man sieht, welche Kraft ein Traditionsverein wie der VfB selbst in der zweiten Liga ausstrahlt: Würde es Sie und Ralf Rangnick nicht reizen, ihren Heimatclub sozusagen, an die nationale Spitze zu führen?
(lacht) Diese Frage hören wir oft. Ich will es mal so sagen: In Hoffenheim oder bei RB ein solches Projekt aufzubauen, ist klar der einfachere Weg. Es gibt nicht diese altinternationalen Experten, die Erfolge und Leistung nur akzeptieren, wenn sie dem überholten Erfahrungsschatz ihrer lange beendeten Spielerkarrieren entsprechen. Es genügt, die richtigen Ergebnisse einzufahren. Es gibt keine großen Hürden zu überwinden, man muss niemand von dem Weg überzeugen.
Dietmar Hopp in Hoffenheim schon.
Nein, wir haben anfangs quasi auf einem weißen Blatt in der Regionalliga begonnen und konnten unsere Philosophie ungestört umsetzen. Wir haben die passenden Trainer verpflichtet. Mehrere Videoanalysten ausgebildet. Das hat große Vorteile. Und nach Anfangserfolgen kommt keiner um die Ecke wie bei einem Traditionsverein und sagt, so eine Serie hatten wir vor 15 Jahren schon einmal.